Restauratio GmbH
- Beiträge
- 12.141
Das...
...stimmt so nicht:
"Auch bei neuen Brettern wird sich im Verlauf der Zeit eine solche im Zusammenhang mit dem wechselnden Raumklima abzeichnen."
Die Dielung auf dem Bild wurde stumpf, also ohne Nut und Feder verlegt. Aus gutem Grund: Zu Zeiten der Verlegung war es üblich, luftgetrocknete Dielen zu verlegen, also ohne technische Nachtrocknung. Was unterm Strich bedeutet, daß die Dielen im eingebauten Zustand nachtrockneten und so große Fugen bilden, daß sie aus Nut und Feder getrocknet wären. Das bedeutete oftmals Fugen von 10 bis 12mm. Unter Klosterdielen soll man schon Brillen gefunden haben, die es ja vermutlich durch die Fugen geschafft haben. Das empfand man auch damals schon als störend, weshalb die Fugen nach einigen Heizperioden mit Fugenleisten geschlossen wurden, was bei stumpf gestoßenen Dielen besser möglich war.
Im Gegensatz dazu bildet eine nach heutigen Verlegeregeln, also mit einer HF von ca. 9-10%, auch bei größeren Dielenbreiten allenfalls Fugen von 1-2mm aus, nach der Heizperiode wohlgemerkt. Im Sommer sind diese Fugen geschlossen.
Nun kann man ein abweichendes Fugenbild ja schön finden, es ist aber weder praktisch, noch ein Zeichen edlen Materials. Es ist im Original lediglich ein Zeichen unzureichender technischer Möglichkeiten bei der Erbauung, ebenso, wie die bei Häusern ohne Horizontalsperre häufige feuchte Zone im inneren Sockelbereich. Ich verstehe, daß man die Optik des Dielenbodens nicht als unstrukturierte Fläche sehen will, wie beim Parkett neueren Baujahres. Die Hervorhebung der einzelnen Bretter und somit der Struktur des Bodens löst man aber mittlerweile geschickter und technisch einwandfrei, indem man die Bretter fugenfrei und somit korrekt getrocknet verlegt, diesen aber kräftigere Längsfasen gönnt. Somit sieht man die Struktur Brett für Brett, ohne gleichzeitig unschöne Drecksammelstellen anzulegen. Das verstehen aber vermutlich Hausfrauen besser als historisch-fundamentalistische Bauherren, die nicht putzen müssen
Grüße
Thomas
...stimmt so nicht:
"Auch bei neuen Brettern wird sich im Verlauf der Zeit eine solche im Zusammenhang mit dem wechselnden Raumklima abzeichnen."
Die Dielung auf dem Bild wurde stumpf, also ohne Nut und Feder verlegt. Aus gutem Grund: Zu Zeiten der Verlegung war es üblich, luftgetrocknete Dielen zu verlegen, also ohne technische Nachtrocknung. Was unterm Strich bedeutet, daß die Dielen im eingebauten Zustand nachtrockneten und so große Fugen bilden, daß sie aus Nut und Feder getrocknet wären. Das bedeutete oftmals Fugen von 10 bis 12mm. Unter Klosterdielen soll man schon Brillen gefunden haben, die es ja vermutlich durch die Fugen geschafft haben. Das empfand man auch damals schon als störend, weshalb die Fugen nach einigen Heizperioden mit Fugenleisten geschlossen wurden, was bei stumpf gestoßenen Dielen besser möglich war.
Im Gegensatz dazu bildet eine nach heutigen Verlegeregeln, also mit einer HF von ca. 9-10%, auch bei größeren Dielenbreiten allenfalls Fugen von 1-2mm aus, nach der Heizperiode wohlgemerkt. Im Sommer sind diese Fugen geschlossen.
Nun kann man ein abweichendes Fugenbild ja schön finden, es ist aber weder praktisch, noch ein Zeichen edlen Materials. Es ist im Original lediglich ein Zeichen unzureichender technischer Möglichkeiten bei der Erbauung, ebenso, wie die bei Häusern ohne Horizontalsperre häufige feuchte Zone im inneren Sockelbereich. Ich verstehe, daß man die Optik des Dielenbodens nicht als unstrukturierte Fläche sehen will, wie beim Parkett neueren Baujahres. Die Hervorhebung der einzelnen Bretter und somit der Struktur des Bodens löst man aber mittlerweile geschickter und technisch einwandfrei, indem man die Bretter fugenfrei und somit korrekt getrocknet verlegt, diesen aber kräftigere Längsfasen gönnt. Somit sieht man die Struktur Brett für Brett, ohne gleichzeitig unschöne Drecksammelstellen anzulegen. Das verstehen aber vermutlich Hausfrauen besser als historisch-fundamentalistische Bauherren, die nicht putzen müssen
Grüße
Thomas