Dachdeckung
Grundsätzlich schon, wenn sich eine Konterlattung/Lattung vernünftig darauf montieren lässt und das Schindeldach noch intakt ist. Es hängt auch davon ab, wie der Dachraum darunter genutzt werden soll. Wenn Sie Ihn ausbauen wollen, muß sich bereits unterhalb der Schalung für die Schindeln eine Belüftungsebene befinden. Davon ist nicht auszugehen.
Ein Bitumenschindeldach ist sehr preiswert; die Dachkonstruktion wird dementsprechend schwach dimensioniert sein; sie muß dann die zusätzliche Last der Pfannendeckung tragen können, ca. 45-55 Kg/m2. Das muß ein Statiker nachprüfen. Die Dachneigung muß eine Pfannendeckung zulassen (> ca. 22°) oder es müssen bei Unterschreitung der Regeldachneigung Zusatzmaßnahmen wie regensichere Unterdächer eingebaut werden.
Ohne diese Lüftungsebene ist von eine Dachraumnutzung zu Wohnzwecken im Grunde nur abzuraten, da Sie innen mit einer kompletten Dampfsperre arbeiten müssten, da die Schindeleindeckung so gut wie dampfdicht ist. Auch das wird nicht zuverlässig funktionieren.
Eine feuchtevariable Dampfbremse, die eine Rücktrocknung ermöglicht, wäre ein Kunstgriff, von dem ich in größeren Zusammenhänge aber eher abrate, wenn andere, belüftete Aufbauten generell möglich sind.
Wenn Sie den Dachraum nutzen und das Dach dämmen wollen, sollte die Schindeleindeckung mit Schalung abgebaut und ein komplett neuer, bauphysikalisch stimmiger Dachaufbau erstellt werden. Sie bekommen sonst eventuell Probleme aus einer Feuchteanreicherung und Schimmelbelastung.
Wenn Sie den Dachraum zu Wohnzwecken ausbauen wollen, ist dies bauantragspflichtig. Wenn bisher bereits dort gewohnt wurde, erkundigen Sie sich bzw. schauen Sie in die Hausunterlagen, ob der Dachausbau baugenehmigt worden ist. In vielen Fällen ist er das nicht. Er muß dann nachträglich genehmigt werden.