Fugensanierung Gewölbekeller aus Kalkstein

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Christian

Guest
Hallo liebe Gemeinde. Unser kürzlich erworbenes Fachwerkhaus (Bj. etwa 1880) besitz einen schönen Gewölbekeller aus Kalksteinen, den wir wieder nutzbar machen möchten. Leider haben die Fugen wohl sehr gelitten und es finden sich große Lücken zwischen den Kalksteinen. Ein bekannter Maurer hat uns empfohlen, die Fugen mit Trasszement zu verschließen. Mit den Arbeiten habe ich dann auch vor ein paar Tagen begonnen und bis jetzt ca. 1/4 der Kellerwände verfugt. Fugen gesäubert, genässt und ein Trasszement-Sand-Gemisch in die Fugen gedrückt und mit Schwamm überschüssigen Mörtel entfernt. Optisch sehen die erneuerten Stellen ganz gut aus. Ich bin dann gestern auf dieses Forum gestoßen und habe in einem Beitrag zu einem ähnlichen Projekt gelesen, bloß kein Trasszement zu verwenden, da dieser die Kalksteine schädigen würde. Nun bin ich verunsichert. Muss ich den Mörtel in den bereits verfugten Stellen wieder entfernen oder ist es vertretbar nach der bisher relativ kleinen Fläche auf Kalkmörtel umzusteigen? Vielen Dank für einen fundierten Rat und herzliche Grüße von einem Fachwerkhaus-Neuling.
 
Fugenabriss, Angkor Wath und Entspannung

Es ist eine Todsünde Sandsteinwände im Außenbereich mit Zementmörtel zu verfugen, weil die Oberfläche von Sandstein (wohl wie bei Kalkstein) sich mit dem Zementmörtel stärker verbindet als der Stein innere Bindungskräfte hat. Klinker, d.h. hochtemperaturig gebrannte Ziegel sind so hart. Wie auch Zementmörtel.

Die Folge ist in Frostregionen: Fugenriss, Eindringen von Wasser, Nicht Herausbringen von Wasser und Auffrieren

In einem Keller ohne Frost reisst die Fuge durch die Elastizität des Fundaments, aber durch die Gewölbestatik sollte dies kein Problem sein ... außer vielleicht beim Feuchtetransport und Salztransport durch den Stein. Und da wäre die Verwendung von Trasszement oder Trasszement-Steinen in Kalksteinoptik auf der Seite der Streusalzverwendung in Ordnung, während der dichte Mörtel die Rolle des Opfermaterials nicht mehr erfüllt. In einigen Jahren wird sich nicht der Mörtel auflösen, sondern der Mörtel vom Stein lösen. Und zunehmend auch der Stein auflösen.

Die Kölner (!) Restaurierungs-Profis haben in Angkor-Wath in Kambodscha versucht Sandsteine mit Epoxy zu kleben und der Effekt war eben, dass die Risse neben der Klebestelle auftraten (Kennt man auch bei Leimholz.). Dann haben sie Kieselsäureester verwendet ...

Echter Kalkmörtel sollte die Funktionen Elastizität und Kapillarität verbinden, wobei Feuchte im Lebensmittelkeller wohl eher gewünscht war, aber man muss dies auch in Bezug auf das Erdreich, die Aussenseite sehe. Wenn man die 'Wasserkonfrontation' durch www.dernoton.de oder durch Wasserglasinjektion ins Erdreich verhindert, dann dringt weniger Feuchte ins Mauerwerk.

Je nach Nutzung kann man mit dem Trasszement-Mörtel leben ... zumal auch Kalkmörtel mit Puzzolanen wasserdicht sein kann. Ohne Frost länger. Ohne Salz länger.
 
Trasszement, dass ist die Empfehlung die du immer wieder bekommst.

Ein "Trass-Kalkmörtel" ohne Zement wäre besser gewesen. Da hat der Otterbein beispielsweise was "Trasskalk FL B 2" den mischst du zusammen mit (Weiss)Kalkhydrat ( 1 Raumteil Trasskalk / 1 Raumteil Kalkhydrat / 6 Raumteile Mauersand).

Oder du besorgst (reines) Trassmehl, beispielsweise von "Tubag", "Trassmehl TM" ("Quick Mix").

Das kommt zu 10 Prozent vom Kalkanteil in die Baustellenmischung (1 Raumteil Kalkhydrat / 3 Raumteile Sand / 0,1 Raumteil Trass).

Wie Castell Berges schon etwas weitschweifig erläutert hat, ist ein Nachteil mehr bei der Existenz von Feuchtigkeit und Salzbelastung gegeben.

Die höhere Druckfestigkeit ist eher nicht das Problem, zumal wenn eine "Schlämmverfugung" ausgeführt wird. Wenn da nicht die optimale Flankenhaftung (-ablösung, durch Schwund)gewährleistet hat ist die Kraftschlüssigkeit auch nicht da.

Den Mörtel bei tiefen Fehlstellen mehrlagig (erdfeucht) einbringen und nach dem Ansteifen verdichten (abstupfen, mit dem Handfeger) .


Später danach kann man das auch noch (wassersparend !) "Abschwamen", um leicht zu glätten.
 
Fugensanierung Gewölbekeller aus Kalkstein

Herzlichen Dank für die hilfreichen Erläuterungen. Da der Keller frostfrei ist und die betroffenen Fugen innen liegen werde ich also den bereits mit Trasszement verfugten Bereich so lassen und von nun an auf (Trass)-Kalk-Mörtel umsteigen. Danke für die empfohlenen Mischungsverhältnisse. Für das genannte Kalkhydrat ist sicher Weißkalkhydrat CL90 in Ordnung, oder? Würde auch der fertige Kalkmörtel Gräfix 51 den Zweck erfüllen? Hier würde jedoch der Trass-Anteil fehlen. Welche Auswirkungen wären zu erwarten? Herzlichen Dank an beste Grüße.
 
Kalkmörtel

Gräfix 55 ist ein fertiger Trass-Kalk-Mauermörtel.
 
Der "Gräfix 55" ist halt ein "M 5" Ich tendiere, da eher zu einem "verlängerten Kalkmörtel" mit 10 Prozent Trass da sind wir dann mit der (Druck-) Festigkeit ungefähr bei "M 2,5". Das sollte fürs historische Gemäuer reichen.

Am besten die Beratung des Herstellers in Anspruch nehmen.

Als Kalkbindemittel ist der CL90 prima.
 
Thema: Fugensanierung Gewölbekeller aus Kalkstein

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