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Annelie Meisinger
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Ich kann nochmals nur dringend ...
... davor warnen, nicht ohne eine fundierte Analyse - und das schließt eine mit einem Simulationsprogramm wie z. B. WUFI durchgeführte Berechnung des Wärmedurchgangs und des Dampfdiffusionsverhaltens mit ein - an eine Innendämmung, insbesondere in Verbindung mit einer Wandheizung heranzugehen.
Praktische Erfahrungen können im einen oder anderen Fall auch weiterhelfen, müssen es aber nicht!
Zu groß können die Unterschiede auf allen zu betrachtenden Ebenen sein, angefangen bei der Art bzw. Beschaffenheit der Baustoffe (allein bei Lehm gibt es da erhebliche Unterschiede; siehe MASEA-Baustoffdatenbank) bis hin zum Nutzerverhalten.
Eine zu geringe Dämmung unter der Wandheizung, sprich auf der der Kaltseite zugewandten Seite, können erhebliche Wärmeverluste zur Folge haben, wobei ich in diesem Zusammenhang nochmals ausdrücklich darauf hinweisen möchte, dass die U-Werte von Wandkonstruktionen mit integrierter Heizungsinstallationsebene unter besonderen Randbedingungen zu ermitteln sind.
So führen Berechnungen des U-Wertes aber auch der Heizlast, die i. d. R. unabhängig von der Heizungsart berechnet wird, nach den normierten Verfahren unweigerlich zu nicht realitätsnahen Ergebnissen!
Gerade die Thematik "Heizlastberechnung" ist in meinen Augen äußerts kritisch zu sehen, da zum Einen die offenkundigen Unzulänglichkeiten der Norm, wie z. B. die Nichteinbeziehung innerer und solarer Gewinne, das Außenvorlassen von bauteilspezifischen Speicherwirkungen, das Nichtberücksichtigen von Nutzungseinflüssen, Absenkbetrieb, Beheizungs- und Lüftungsverhalten usw. die Ergebnisse in Frage stellen, zum Anderen aber auch so wichtige Faktoren wie halt der Einfluss der Beheizungsart nicht in Ansatz gebracht werden.
Gerade für diejenigen Planer und fachlich versierten Ausführenden, die sich mit Wärmedurchgangs- und Dampfdiffusionsberechnungen auseinandersetzen und somit auch Wandaufbauten bauphysikalisch zu beurteilen haben, greifen hier die aktuellen Normen viel zu kurz.
Blind auf diese zu vertrauen, kann nicht nur erheblichen Ärger mit sich bringen, sondern auch finanzielle (Haftungs)Folgen haben. Dabei sind Planer gegenüber den Ausführenden zwar insoweit im Vorteil, da die von Ihnen verursachte Schäden zumindest teilweise von der Haftpflichtversicherung übernommen werden - was bei Ausführenden nicht so ist - aber den guten Ruf schädigt es allemal.
Ich bin der Auffassung, dass gerade, wenn es um die Beurteilung von Wandaufbauten - insbesonder im Zusammenhang mit Innendämmungen - geht, Scheuklappen abgenommen und deutlich über den Tellerrand gehende Blicke riskiert werden sollten bzw. müssten.
Von daher ist ein Termin, der vor Kurzem mit einer erfahrenen Baupysikerin bei uns im Büro mit dem Ziel einer Vertiefung der Problematik "Bewertung von Wandkonstruktionen mit Wandheizungen oder Innenoberflächen mit über der Raumlufttemperatur liegender Temperatur" stattgefunden hat, für uns nicht nur interessant und aufschlussreich gewesen, sondern hat uns noch weitergehende Denkanstöße geliefert.
So ist von der Sachverständigen eindeutig konstatiert, und damit unsere Auffassung bestätigt worden, dass bei Heizungssystemen, die in der Wand bzw. auf der inneren Wandoberfläche Temperaturen bedingen, die über der der Raumluft liegen, die Rsi-Werte nicht wie allgemein üblich anzusetzen sind.
Insoweit ist es - zumindest für mich - Fakt, dass bei Wandheizungen der Rsi-Wert für die Ermittlung des U-Wertes für den zwischen der Heizungs-Installationsebene und der Wandaußenseite liegenden Wandaufbau immer mit 0 anzusetzen ist, was in der Regel rechnerisch kein Problem ist.
Schwieriger wird es hingegen bei Heizungssystemen, die nur die auf der Warmseite befindliche Wandoberfläche erwärmen, da sich hier unterschiedliche Zonen ausbilden können (Zone mit Wandtemperatur > Raumlufttemperatur, Zone mit annähernd gleicher Temperatur wie die der Raumluft und ggf. eine Zone mit Wandtemperatur < Raumlufttemperatur), wobei die Übergänge fließend sind.
Folglich verlangen derartige Situationen immer auf das jeweilige Objekt bezogene Betrachtungen und in der Folge auch die Festlegung spezifischer Rsi-Wert-Ansätze.
Diesbezüglich sind bei dem v. g. Termin in unserem mit Heizleisten beheizten Büro verschiedene Messungen durchgeführt worden, die im Weiteren noch analysiert und bewertet werden sollen.
Grüße in die Runde von
i. V.
Dirk Meisinger
... davor warnen, nicht ohne eine fundierte Analyse - und das schließt eine mit einem Simulationsprogramm wie z. B. WUFI durchgeführte Berechnung des Wärmedurchgangs und des Dampfdiffusionsverhaltens mit ein - an eine Innendämmung, insbesondere in Verbindung mit einer Wandheizung heranzugehen.
Praktische Erfahrungen können im einen oder anderen Fall auch weiterhelfen, müssen es aber nicht!
Zu groß können die Unterschiede auf allen zu betrachtenden Ebenen sein, angefangen bei der Art bzw. Beschaffenheit der Baustoffe (allein bei Lehm gibt es da erhebliche Unterschiede; siehe MASEA-Baustoffdatenbank) bis hin zum Nutzerverhalten.
Eine zu geringe Dämmung unter der Wandheizung, sprich auf der der Kaltseite zugewandten Seite, können erhebliche Wärmeverluste zur Folge haben, wobei ich in diesem Zusammenhang nochmals ausdrücklich darauf hinweisen möchte, dass die U-Werte von Wandkonstruktionen mit integrierter Heizungsinstallationsebene unter besonderen Randbedingungen zu ermitteln sind.
So führen Berechnungen des U-Wertes aber auch der Heizlast, die i. d. R. unabhängig von der Heizungsart berechnet wird, nach den normierten Verfahren unweigerlich zu nicht realitätsnahen Ergebnissen!
Gerade die Thematik "Heizlastberechnung" ist in meinen Augen äußerts kritisch zu sehen, da zum Einen die offenkundigen Unzulänglichkeiten der Norm, wie z. B. die Nichteinbeziehung innerer und solarer Gewinne, das Außenvorlassen von bauteilspezifischen Speicherwirkungen, das Nichtberücksichtigen von Nutzungseinflüssen, Absenkbetrieb, Beheizungs- und Lüftungsverhalten usw. die Ergebnisse in Frage stellen, zum Anderen aber auch so wichtige Faktoren wie halt der Einfluss der Beheizungsart nicht in Ansatz gebracht werden.
Gerade für diejenigen Planer und fachlich versierten Ausführenden, die sich mit Wärmedurchgangs- und Dampfdiffusionsberechnungen auseinandersetzen und somit auch Wandaufbauten bauphysikalisch zu beurteilen haben, greifen hier die aktuellen Normen viel zu kurz.
Blind auf diese zu vertrauen, kann nicht nur erheblichen Ärger mit sich bringen, sondern auch finanzielle (Haftungs)Folgen haben. Dabei sind Planer gegenüber den Ausführenden zwar insoweit im Vorteil, da die von Ihnen verursachte Schäden zumindest teilweise von der Haftpflichtversicherung übernommen werden - was bei Ausführenden nicht so ist - aber den guten Ruf schädigt es allemal.
Ich bin der Auffassung, dass gerade, wenn es um die Beurteilung von Wandaufbauten - insbesonder im Zusammenhang mit Innendämmungen - geht, Scheuklappen abgenommen und deutlich über den Tellerrand gehende Blicke riskiert werden sollten bzw. müssten.
Von daher ist ein Termin, der vor Kurzem mit einer erfahrenen Baupysikerin bei uns im Büro mit dem Ziel einer Vertiefung der Problematik "Bewertung von Wandkonstruktionen mit Wandheizungen oder Innenoberflächen mit über der Raumlufttemperatur liegender Temperatur" stattgefunden hat, für uns nicht nur interessant und aufschlussreich gewesen, sondern hat uns noch weitergehende Denkanstöße geliefert.
So ist von der Sachverständigen eindeutig konstatiert, und damit unsere Auffassung bestätigt worden, dass bei Heizungssystemen, die in der Wand bzw. auf der inneren Wandoberfläche Temperaturen bedingen, die über der der Raumluft liegen, die Rsi-Werte nicht wie allgemein üblich anzusetzen sind.
Insoweit ist es - zumindest für mich - Fakt, dass bei Wandheizungen der Rsi-Wert für die Ermittlung des U-Wertes für den zwischen der Heizungs-Installationsebene und der Wandaußenseite liegenden Wandaufbau immer mit 0 anzusetzen ist, was in der Regel rechnerisch kein Problem ist.
Schwieriger wird es hingegen bei Heizungssystemen, die nur die auf der Warmseite befindliche Wandoberfläche erwärmen, da sich hier unterschiedliche Zonen ausbilden können (Zone mit Wandtemperatur > Raumlufttemperatur, Zone mit annähernd gleicher Temperatur wie die der Raumluft und ggf. eine Zone mit Wandtemperatur < Raumlufttemperatur), wobei die Übergänge fließend sind.
Folglich verlangen derartige Situationen immer auf das jeweilige Objekt bezogene Betrachtungen und in der Folge auch die Festlegung spezifischer Rsi-Wert-Ansätze.
Diesbezüglich sind bei dem v. g. Termin in unserem mit Heizleisten beheizten Büro verschiedene Messungen durchgeführt worden, die im Weiteren noch analysiert und bewertet werden sollen.
Grüße in die Runde von
i. V.
Dirk Meisinger