Meinungsfreiheit!!!!!!

Diskutiere Meinungsfreiheit!!!!!! im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Interessante Werbung auf der Fachwerk.de Seite. http://www.fachwerk-hopf.de/?gclid=CPnvh6iE75ACFRE1aAodG2xG0w Ich glaube ich starte eine...
Fängt der Kitsch...

...nicht genau da an, wo etwas vorgegaukelt wird?

Holzböden in Massivhäusern sind so alt wie die Fähigkeit Holz zu Dielen zu bearbeiten. Was sollte damit imitiert werden?

Ein heutiges Auto ist nicht die Imitation des Benz'schen Erstlings, sondern dessen Weiterentwicklung, wie auch z.B. heutige FBH Weiterentwicklungen sind.

Die Beispiele passen so gar nicht.

Dekorativer Kitsch ist eben keine Weiterentwicklung eines konstruktiv bedingten und berechtigten Originals.

Grüße

Thomas
 
die Fähigkeit.....

Holz zu bearbeiten stand vor der Steinbearbeitung.
Somit wäre der Einbau eines Holzbelages die Imitation eines Holzbodens bzw. einer Holzdecke, ergo der versuch ein Holz/ Blockhaus in einem Massivhaus nachzuempfinden was wiederum der versuch der Imitation wäre(legt man obige Ausführungen als Maßstab an).

Wenn es sich beim Automobile um eine Weiterentwicklung handelt und daher der Vergleich nicht zulässig ist.
So muss dies ja wohl, unter anderem, auch auf obiges Produkt zutreffen oder irre ich mich da?

gruß jens
 
Manipulation meiner freien Meinung!!

Thomas du altes Schlitzohr,
der Verlauf der Diskussion gefällt mir ganz und gar nicht mehr.

Man versucht mich hier in kleinen subtilen schritten in eine Ecke zu führen in die ich so nicht gehöre.
Muss mich zunächst mal da wieder rausboxen.

Also, hier geht es ja wohl nicht um die Frage ob eine Fachwerkfassade verputzt werden soll um dann mit obiger Technik optisch wieder hergestellt zu werden!
Hier geht es auch nicht um die Frage ob es politisch eine glückliche Entscheidung war/ ist Abrissprämien für historisch gewachsene Bausubstanz auszugeben.
Die Frage nach Abriss oder Instandsetzung wird hier auch nicht diskutiert!
Es geht hier auch nicht um die Frage ob historische Bausubstanz mit Kunststoffimitaten ergänzt oder wieder hergestellt werden soll.
Hier geht es auch nicht um Produktpiraterie und oder Kitschartikel!

Meine Antworten beziehen sich auf obiges Produkt und deren Anwendung als gestalterische Möglichkeit.
Vielleicht sehe ich ja diese Sache entspannter weil ich kein Zimmermann oder Holzhändler bin!?
Allerdings kann ich hier keine Gefahr für derartige Berufs und Händlerzweige erkennen da ich noch nie gesehen hab dass jemand aus einer Massivhausfassade eine echte Fachwerkhausfassadenoptik (einschl. Echtholzrähm) gebastelt hat!
Es geht also ganz offensichtlich weder Handwerkskunst noch Marktanteile für Handel und Handwerk verloren.
Im Gegenteil ich seh hier neue Chancen.

Boxerische Nahkampfgrüße
jens
 
@ Imitation [forum 83280] 13.1.

Hallo Mladen
Bei dieser Antwort haben Sie als Text zum eingestellten Bild "Imitation mit etwas mehr Fantasie" geschrieben.

Gehe ich recht davon aus, dass dieses Foto im Kanton Graubünden/Schweiz aufgenommen wurde? Dem Foto zu schliessen nach ja, dann handelt es sich hier nicht um eine nichtssagende Imitation sondern um ein traditionelles Engadiner Haus mit traditionellen Sgraffito-Verzierungen. Anders als die hier geposteten Bilder von Fachwerkimitationen handelt es sich bei diesen Häusern um geschütztes Kulturgut.
Genaueres über diese spezielle Hausverziehrungsart kann bei Wikipedia nachgelesen werden (Engadinerhaus, Sgraffito).

Gruss
Marlene
(die auch in Hessen ihre Heimat noch nicht vergessen hat)
 
@ Jens

Hübsche Finte, aber die Abrissgeschichte habe ich nur als Randerscheinung der allgemeinen Geschmacksverwirrung erwähnt.

Mir geht es um genau dieses obige Produkt, wie auch um vergleichbare Produkte (weitere Beispiele: Fliesen mit Parkettdekor, Laminat im Fliesendekor, Balken aus Styropor...)

Wenn Du noch nicht gesehen hast, wie eine ganze Fassade fachwerkverputzt wird, schau Dir doch den Film auf der obigen Hohmpätsch an. Da isses! Und ich finde das aus erwähnten Gründen oberfaul! Ohne an Marktanteile zu denken - ich baue keine Fachwerke, da ich die Kunststückchen des Zimmermannes nur unzureichend beherrsche.

"die Fähigkeit Holz zu bearbeiten stand vor der Steinbearbeitung."

OK, back to the roots. Und womit hat der Steinzeitmensch das Holz bearbeitet? Die ersten Werkzeuge des Menschen sind Faustkeile, mit denen sie u.a. Holz und Bein schnitzten.

Die Fähigkeit, Holz zu Dielen zu verarbeiten, ist übrigends wesentlich jünger. Im alten Rom bin ich nicht so ganz sattelfest; die zur Dielenherstellung geeignete Rahmensäge war den Römern jedenfalls bekannt. In Mitteleuropa ist ein Dielenboden jedoch erst im Mittelalter nachzuweisen. Da imitiert er nichts, sondern ermöglicht erst die aufkommende städtische Geschoßbauweise, er ist eine "Erfindung" städtischen Wachstumes und etwas durchaus Originelles.

Grüße

Thomas
 
Hallo Marlene,
Ja genau, und so brachte eben jeder seine Geschichte an die Wand, aber eigentlich ging es mir eher um die Eckquader.
Foto: Neubau und Kultur

Grüße

Mladen
 
Das ländliche erhalten

habe den Film vor einiger Zeit schon mal gesehen.
Heute habe ich ihn einmal ganz und drei mal nur den Anfang gesehen, bis dort wo sich einer den Traum erfüllt und dabei noch das ländliche erhalten will...
Da lupft´s mer fast den Deckel und kriege dabei fast noch die Krätze...

Auf dem Bau ist wirklich alles erlaubt

Grüße

Mladen
 
Ich verstehe es trotzdem nicht!

Was ist so schlimm wenn jemand will das sein Haus nach Fachwerk aussieht? Gibt es da einen Gebrauchsmusterschutz? Mancher hat vielleicht kein Fachwerkhaus. Daran kann man nun nichts ändern. Wenn er aber will, dass es so aussieht. Dann kann man es ihn doch nicht verbieten. Ja, es ist nur ein Immitat. Der eine hat einen Kunstdruck von Rembrandt weil ihm das Bild gefällt. Deshalb muss er doch nicht das Orginal kaufen.
Ich finde ein Fachwerkimmitat allemal bereichernder für eine Ortsansicht als einen weiteren ideenlosen Einheitskasten. Ich glaube auch, dass aus 2m Entfernung 80% der Menschen nicht erkennen ob es ein Immitat ist.

Bei dem Thema stellt sich bei mir übrigens die Frage, ob man heute ein Fachwerkhaus EnEV-gerecht mit Sichtfachwerk bauen kann?

Gruß Marko
 
wenn wir nicht mehr wissen wie ein echter Apfel schmeckt, woher die Milch kommt, wie man Brot backt, - wie echtes Holz aussieht ?
irgendwie erinnert mich das alles an den Film Matrix
- und daran das zu viele Menschen zu wenig Geld verdienen, aber dafür gibt es ja Imitationen und Ware ab der Stange; also sagt nichts und seid zufrieden!

@Marco ich denke man kann (Foto)

Grüße
Mladen
 
Lieber Marko,

sollte ich jemals in der Lage sein, bundesweit Dinge oder Aktivitäten endfällig zu verbieten (extrem unwahrscheinlich), würde ich diese Gabe sicherlich nicht an imitiertes Sichtfachwerk verschwenden.

Ich teile hier lediglich meine Meinung mit (nicht ungewöhnlich für ein Forum).

Wer neu baut, kann mit angemessenen Proportionen und passenden Materialien auch ein einfaches (und preiswertes) Haus so gestalten, daß es dem Auge wohlgefällig ist, auch ohne Aufkleber.

Und wer Vaters grottenhässliches 70er-Jahre EFH in Winsen an der Luhe oder Wanne-Eickel mit Betonaphrodite im Vorgarten (Liebe Winsener und Wannener, bitte nicht persönlich nehmen) an der Backe hat, findet kraft eigener Gestaltungsgabe oder eines Architekten sicher auch andere Wege, als eine Kröte in ein Kolibrikostüm zu quetschen.

Grüße

Thomas
 
@ Mladen

Auch die stilisierten Ecksteine gehören zum typischen Design eines traditionellen Engadinerhauses. Aus diesem Grund kann ich leider nicht nachvollziehen, warum Sie diesen Haustypus als Beispiel in diesen Thread anführen, in dem es doch meines Erachtens um zum Teil "sehr schlechte" Nachahmungen geht.

Wer das Bild hochzoomd, der kann erkennen, dass es sich nicht nur um diletantische Striche handelt.Heutzutage gibt es leider nur wenige Handwerker, die diese alte Kunst noch ausüben und wenn, dann kostet es eine grosse Summe.

Damit verständlich ist, warum dies der falsche Platz ist, setzte ich noch eine kurze Erklärung zum Wort Sgraffito aus einem Text der GraubündenKultur-Vereinigung aus einer Erklärung der Eigenheiten des Engadinerhauses ein:

"Bewussten Gestaltungswillen hingegen manifestiert die Zier der Wandflächen. Vielfach kommt dabei – epochenabhängig stilistisch variiert – das „Sgraffito“ zur Anwendung, eine bereits im 16. Jahrhundert aus Italien nach Graubünden importierte Dekorationstechnik, bei der aus einer feuchten, mit Kalk übertünchten Putzschicht durch Schaben und Ritzen Ornamente bis auf den darunter liegenden dunkleren Grundputz freigelegt werden. (Ludmila Seifert-Uherkovich)

Unter www.graubuendenkultur.ch/baudenkmaeler sind noch einige sehr schöne, aus verschiedenen Epochen stammende Häuser in dieser Art abgebildet.

Nichts für Ungut und gute Nacht
Marlene
 
@ Marlene

Was ein Sgraffito ist, wissen sicher die meisten, und Mladen ganz gewiss. Er hat das doch auch als eine fantasievolle Imitation architektonischer Elemente hier eingestellt.

Diese historisch gewachsene Gestaltungsart stellt doch eher das Gegenteil zu wahllos beklebten Fassaden dar und kann hier als ein interessantes Beispiel handwerklicher Kunst durchaus stehen, finde ich.

Grüße

Thomas
 
@Thomas

Thomas,
wenn das so gemeint ist und war, dann ok, nur leider ist das aus der ganzen Diskusion heraus nicht so klar zu erkennen.

Gruss
Marlene
 
@Thomas

Also ehrlich Thomas, an son Schrott wie Fliesen mit Holzdekor und der gleichen hab ich im Traum nich gedacht. Hab schon gehört dass es so was gibt allerdings noch nirgends eingebaut gesehen.
Bin vielleicht etwas naiv hier heran gegangen, konnte ja nicht Wissen das du mir völlige Geschmacksverirrung unterstellst.

Offenbar haben wir ein wenig an einander Vorbeigeschrieben.

Damit ist dieses kleine aber schöne Duell hier beendet.
Lass uns die Waffen einpacken(ich meinen edlen französische Stahlklinge mit Elfenbeingriff und Diamantbesetzter Scheide, du dein Original, die Holzkeule mit eingelassenen Steinspitzen) und uns einen neuen Duellplatz suchen und die Klingen kreuzen.

Gruß jens
XV


PS. Was ein "Sgraffito" ist wusste ich bisher nicht daher hat Marlene hier wohl eher meine Bildungslücke als eure geschlossen. Daher halt ich ihre Beiträge hier für berechtigt und wirklich gut.
 
Jede Epoche hat ihre Stilblüten hervorgebracht!

Ob nun durch die "Revolutionierung" von Baustoffen, Werkzeugen, Techniken o.ä. derartige Erscheinungsformen zu kritisieren oder zu befürworten sind, ist sicherlich auf Angebot und Nachfrage zu definieren.
Das der bodenständigen Handwerkerschaft, den Historikern, den Werteraltern, den Baupflegern viele dieser Dinge eher ein Dorn im Auge sind, als eine Bereicherung der Baulandschaft, liegt in der Sache begründet.
Trotzdem hat jede Epoche derartige Stilblüten hervorgebracht.

Hier ein Ergebnis aus DDR-Zeiten, wo mit unserer regionalen Umgebindelandschaft überhaupt nichts angefangen werden konnte und das auch aus Mangel an Materialien und Vernunft.

Schön, daß sich nun viele derartiger Objekte wieder in ihre Ursprünglichkeit verwandeln.
Auch Dank von Fachwerk.de.

Grüße aus der Umgebindelandschaft

Udo Mühle
 
@ Jens

Ich mit Keule? Unterstelle mir ja nicht, ich würde auch noch im Bärenfell vor der Tastatur sitzen :)

Handwerkliches Können kommt halt immer vom Handwerklichen Tun. Wenn alles, was wir können, auch ohne Abstriche als Baumarktvariante erhältlich wäre, was würden wir statt dessen tun? Vielleicht in einem Versicherungsvertreterforum über Vor- und Nachteile einer progressiven Sterbegeldversicherung mit Extra-Bonus im Erlebensfall diskutieren???

Als Handwerker sollten wir über unsere speziellen Erfahrungen ünd Fähigkeiten reden und die Vorteile einer fachlich korrekten Handwerkerleistung (Dauerhaftigkeit, ästhetischer Anspruch, Werthaltigkeit) unter Beweis stellen. Den Bereich der billigen Imitate kriegen wir sowieso nicht tot, aber über eine bewusste Abgrenzung sollten wir nachdenken. Auch das kann uns von unseren ungeliebten Mitbewerbern, den Einmannhausmeisterdiensten mit der oft regelrecht übernacht erworbenen "Kompetenz" für alle nur denkbaren Bauaufgaben abheben.

Ich hoffe deutlich gemacht zu haben, das ich hier nicht um des Streitens willen 'rumtippe. Ein Trend der nächsten Jahre ist nach meiner Einschätzung der zu mehr Werthaltigkeit und Naturnähe. Dazu gehören Baustoffe, wo man sich nicht schon beim Einbau die Entsorgungskosten mit anbieten lassen muss (leicht überspitzt formuliert).

Eine schöne Aufgabe für uns, oder?

Grüße

Thomas
 
Also wenn...

... gegenüber unserem Haus ein Neubau entstünde, und wir die Wahl hätte zwischen den üblichen 08/15 Einheitsbauten und der Immitation eines schönen, bergischen Fachwerkhauses...

Finde die Idee super. Hinzu kommt, daß die "Fachwerke" einen konstruktiv stimmigen Eindruck machen, was oftmals selbst bei "echten" Neubau-Fachwerken nicht der Fall ist.

Sehe das Verfahren als interessante Variante und Bereicherung... manch einer scheint sich hier jedoch in seinen persönlichen Werten angegriffen zu fühlen. Und das, obwohl ich gerade in einem solchen Forum Toleranz und Aufgeschlossenheit gegenüber "ungewöhnlichem" erwarten würde.
Kann man nicht sowohl der traditionellen als auch den verschiedenen modernen "Gestaltungs- und Ausführungsmethoden" bei gelungener Umsetzung Respekt zollen?

Provokante Grüße
Frank

p.s.: Nachdem ich mir jetzt den "Film" angesehen habe kann ich nur sagen: Ist doch Handwerk PUR !!!
 
Fängt der Kitsch

nicht genau da an wo etwas vorgegaukelt wird ?
Was ist dann mit barocker Marmorimitation auf hölzernen
Säulen ? Oder "gemalter" Holzimitation auf gründerzeit-
lichen Möbeln und Türen ?
Alles Verfahren die heute -im günstigsten Fall- wieder
mühsam erlernt und weitergegeben werden.
Zum Beispiel ist bei uns kaum jemand zu finden, der bei
Türrestaurierungen in gründerzeitlichen Stadthäusern die Türen mit "Imitationsholz" versieht.
Ich denke mal in 200 Jahren wird der Restaurator vor
der Mörtelfachwerkfassade stehen, den Kopf kratzen und
seine Diplomarbeit über die denkmalgerechte Restaurierung
selbiger schreiben.
 
"Sandstein"

Hallo,

jetzt kann ich nicht anders und möchte auf "sediroc" bzw."x-stone" hinweisen

Biegsame Grüße aus Wiesbaden,

Christoph
 
Thema: Meinungsfreiheit!!!!!!
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