Re: Rücksprache
"Ja, uns ist bewusst, dass das alles nur eine "Notlösung" ist."
Ich glaube du hast mich falsch verstanden...???...
Für mich ist ein Dämmputz eine Notlösung. Andere Dämmstoffe oder generell eine Innendämmung sehe ich durchaus als "Stand der Technik", wenn eine Außendämmung nicht machbar ist.
"Andererseits frage ich mich wie die ganzen anderen "Steinhäuser" in unserem Wohnort ohne Dämmung auskommen, außen haben die meisten zumindest keine. da man auch die reinen Natursteine sieht"
Naja, die Menschheit ist jahrtausende ohne Dämmung ausgekommen. Die Frage ist halt, ob man gewillt ist Heizenergie ( = -kosten) zu sparen, oder ob man es so dick hat, dass es einem (auch in Zukunft) egal ist. Und wenn in einem Haus eine Innendämmung eingebaut ist, sieht man es von außen nicht.
Für Häuser mit steinsichtigen Fassaden, holzsichtige Fachwerkhäuser oder denkmalgeschützte Gebäude gibt es keine andere Möglichkeit. Genau da kommt dann eine Innendämmung zum Einsatz.
"Wir müssen mal Rücksprache mit unserem Energieberater machen und nochmal genauer nachfragen."
Hoffentlich kann euer Berater auch mit so alten "Gemäuer" umgehen.... ;-)
Aber mal im Ernst, nicht jeder der sich Energieberater nennt, ist auch wirklich fachlich kompetent. Vor allem wenn es um Altbausanierung geht. Das musste ich im Laufe der Zeit schon mehrfach feststellen.
Meinen Kunden rate ich, sich einen zu suchen, der beim BaFa vorlageberechtigt ist. Denn das BaFa verlangt regelmäßige Weiterbildungskurs wenn der Berater seine Zulassung behalten will. Eine Liste der zugelassenen Berater gibts hier:
https://www.energie-effizienz-experten.de/
"Den Ubukus Rechner habe ich mir bereits am Wochenende kurz angeschaut,......(ziemlich viel rot markiert)."
"ziemlich viel rot markiert" bedeutet zwar dass die berechneten Werte nicht gut sind, das heißt aber noch lange nicht dass sie gleich für die Bausubstanz schädigend sind.
Abgesehen davon muss man auch wissen, dass der Ubakus nach einem veralteten, besser gesagt "vereinfachendem" Verfahren berechnet (Glaser). Die Profi-Tools der Energieberater (WuFi, Cond, Delphin, usw.) kommen i. d. R. auf andere, meistens bessere Werte, weil die andere Parameter berücksichtigen. So gesehen ist der Ubakus-Rechner für den Laien (auch für mich) für eine erste Einsschätzung nicht schlecht. wenn er schlechtere Ergebnisse ausgibt als sie in der Realität sind. Man ist zumindest auf der sicheren Seite, was eventuelle negative Auswirkungen betrifft.
"Die Schwierigkeit besteht bei uns auch, dass wir nicht unbedingt in den oberen Geschossen innen aufmauern können, sprich Bruchsteinausenwand - Holzfaserdämmplatten - normale Ytong Steine davor."
Dieser Wandaufbau wäre eine Zwischendämmung, keine Innendämmung.
Die sähe so aus: Bruchsteinaußenwand - kapillar leitfähiger und diffusionsoffener Kalk- oder Lehmputz als Füll- und Ausgleichsschicht um die Wandfläche zu ebnen - Holzfaserdämmplatten, vollflächig auf die Ausgleichsschicht geklebt - kapillar leitfähiger und diffusionsoffener Innenputz (Kalk/Lehm). Bei Bedarf kann in den Putz eine Wandflächenheizung verlegt werden.
An feuchtigkeitsbelasteten oder -gefährdeten Stellen (z. B. EG/unterer Wandbereich, oder schlecht belüftbare Bäder, usw.) werden statt organischer Dämmstoffe (z . B. Holzweichfaser) rein mineralische Materialien verwendet, z. B. Mineralschaumplatten (Multipor, o. ä.).
"Da spielt das Gewicht eine Rolle....."
Eine Innendämmung, wie beschrieben, "hängt" an der Wand, bringt also keine zusätzliche Last auf Decken.
Abgesehen davon ist deren Flächengewicht statisch gesehen vernachlässigbar. Jeder Bücherschrank ist schwerer.
Ich kann nur jedem raten sich erst mal selbst ausgiebig mit dem Thema und den verschiedenen Möglichkeiten zu befassen, BEVOR ein Energieberater ins Boot geholt wird. Denn.... siehe oben....
Damit will ich nicht sagen, dass man ihn nicht braucht. Im Gegenteil! Ich finde zu einer vernünftigen Altbausanierung oder wie in deinem Fall Umnutzung einer alten Scheune ist er m. M. n. ein MUSS.
Gruß,
KH
Edit: Uuups, pickartzarchitektur war schneller. So sorry, wenn doppelt.