Kaufentscheidung
Ich möchte Ihnen wirklich empfehlen, das FWH vor dem Kauf sehr intensiv mit einem fachwerkerfahrenen Gutachter (Architekt / Bauingenieur)zu begehen und den Erhaltungszustand taxieren zu lassen.
Nach Ihrer Beschreibung vermute ich ein Objekt in mittlerem, tendenziell schlechtem Erhaltungszustand, mit den entsprechenden Sanierungs- und Instandsetzungskosten. Mit einem Budget von € 50.000,- werden sie nicht weit kommen, wenn Sie das komplette Haus im Blick haben. Oder sollte der Betrag nur für die reine Instandsetzung des Fachwerks gedacht sein ?
Erfahrungsgemäß zeigt sich das ganze Ausmaß der Schäden erst, wenn die gesamte tragende Rohbaustruktur konsequent freigelegt worden ist.
Ohne Panik schüren zu wollen: Vor 3 Jahren hat sich nach dieser vollständigen Freilegung der FAchwerkkonstruktion ein großes denkmalgeschütztes Wohnhaus bei Gummersbach, das ich sanieren und umbauen sollte, als nicht sanierbar erwiesen. Die Schäden waren so umfasssend, das die Denkmalbehörde von sich aus den Abriss nahegelegt hat. Unter anderem war der 1,20m hohe Bruchsteinsockel, auf dem die halbe untere FW-Etage saß, derart marode, mit Lehm vermauert und zum Teil durch "Baumaßnahmen" der Vorbesitzer bis auf manchmal 20cm Stärke ausgemagert worden, das der Statiker die rote Karte gezogen hat. Der gesamte Sockel, ca. 50 lfm hätte neu aufgemauert und neu fundamentiert werden müssen etc. Und das war nur eine der brisanten "Baustellen".
Das sollte Ihnen erspart bleiben. Es sei denn, sie kalkulieren diesen Aufwand von vorne herein ein und haben ein entsprechendes Budget zur Verfügung.