Injektionsmittel
Das mit Rupnows Lampenöl interessiert mich eigentlich nicht mehr, da die Verwendung dieses Produktes mit dem Namen Porofin bald Geschichte sein wird bzw. eigentlich schon ist.
Es gibt mittlerweile eine EU- Bauproduktenrichtline, die die Emission von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) beschränkt. Hintergrund ist die Miniumierung des Gebrauchs dieser als Lösungsmittel eingesetzten Produkte im Wohn- und Aufenthaltsbereich. Der Nachweis, ob diese Stoffe gesundheitsgefährdend sind oder nicht, spielt erst einmal keine Rolle, sondern es geht um die Verringerung dieser Emissionen z.B. aus Farben, Möbeln, Fußbodenbelägen, Estriche usw. generell.
Darunter fällt natürlich auch Porofin, das praktisch aus VOC, also Lösungsmitteln besteht und nach Aussage des Herstellers in einigen Wochen vollständig aus der Wand verdunstet, in die es appliziert wurde.
Zur Zeit wird an der Anpassung der deutschen Normen an diese Richtlinie gearbeitet.
Es ist wie gesagt egal welche Stoffe unter diese Verordnung fallen, sie werden nur nach dem Siedepunkt beurteilt. Der liegt bei Porofin bzw. Paraffin zwischen 175- 195°C. Das wären nach der EU- Richtliniue die Einteilung in die Gruppe Volatile Organic Compound (VOC) mit dem Siedebereich zwischen50...100°C - 240...260 °C.
Eine Zulassung durch das DiBT für diese Kohlenwasserstoffschleuder dürfte wohl nicht möglich sein; durch die neuen Zulassungskriterien würde es nie kommen.
Deshalb taucht dieser Stoff wohl beim Hersteller selber in seiner Werbung bzw. seinen Angeboten nicht mehr bzw. unter anderem Namen auf (Lotupor) und anderer Anwendung, also im Freien. Deshalb legt wohl auch seit einiger Zeit Herr Rupnow seinen Werberummel auf Fassadenverölungen.
Übrigens glaube ich, das die früheren Diskussionen um den angeblichen Wirkstoff im Porofin Früchte gezeigt haben; das alte verräterische Sicherheitsdatenblatt, in dem die Zusammensetzung von Porofin mit 99,9% Paraffin (technische Reinheit)angegeben wurde, ist durch ein Neues ersetzt worden. Da steht dasselbe drin, nur der Anteil an Parraffin wird jetzt mit 93% angegeben.
Was noch drin sein soll, darüber schweigt der Hersteller immer weiter.
Was die von Herrn Rupnow immer begeistert als Beweise für die Wirksamkeit gepriesenen MPA- Gutachten betrifft:
Auch hier ist bald der Ofen aus mit solchen getürkten Papierchen.
Zur Zeit wird ein Merkblatt des "Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V." in Zusammenarbeit mit dem Dahlberg Institut, Planern, Firmen für Bautenschutz sowie Herstellern von Injektionstechnik und Zubehör erarbeitet.
Ich konnte vorige Woche mit einem der Mitglieder dieser Arbeitsgruppe im Rahmen einer Weiterbildungsmaßnahme sprechen. Über meine Frage nach Porofin und seine Reaktion darauf schweige ich hier aus rechtlichen Gründen.
Den Entwurf für die Prüfkriterien habe ich übrigens vorliegen, damit wars das dann mit Porofin.
Ich bin mir allerdings sicher, das Herr Rupnow das Ausland weiter mit den segensreichen Eigenschaften von Porofn beglücken - wie wärs mit China? - und auch für den heimischen Markt neue Anwendungen unter klangvollen Namen, also den alten Wein in neuen Schläuchen verkaufen wird.
Viele Grüße