Kellersanierung
Die Feuchteproblematik in Altbauten, speziell in den Kellern, kann man nur systematisch angehen im Versuch, die grundlegende
Feuchtequelle
zu ermitteln und eine angemessene + nachhaltige Lösung zu finden.
Das bedeutet regelmäßig, wenn man´s ernst meint mit der Schadensbehebung: eine Grundlagenermittlung zu betreiben, die bauliche Situation genau zu erkunden (Einbauzustand erdberührter Bauteile / Nutzung / Lüftungsverhalten / ersichtlicher und verdeckter Wasserandrang aus Oberflächenwasser und Bodenwasser), vielleicht ein Bodengutachten einzuholen zur geologischen und hydrologischen Situation, um verbindliche Auskünfte zu bekommen, wie man in Punkto Gebäudedrainage und Abdichtung zu verfahren hat.
Alles andere ist eher ungeplanter Aktionismus bis hin zu Schnellschüssen wie falschen oder überflüssigen Drainagen, sinnlosen und teuren Abdichtungs-maßnahmen, "Mauerwerkstrockenlegungen" mit dubiosen Mitteln etc.
Als Erkenntnis zum Schluß kann sich auch ergeben, das die Situation mit vertretbarem Aufwand nicht zu sanieren ist. Der Keller ist von seiner Konstruktion, seiner Anlage und Materialwahl wahrscheinlich für eine "moderne" hochwertige Nutzung gar nicht nutzbar. Das bedeutet, das Sie die Charakteristik des Kellers akzeptieren müssen, ohne ein vollkommen anderes Nutzungskonzept realisieren zu können.
Im letzten Jahr habe ich ein Sanierungsgutachten für ein Krotzenhaus in Kruft angefertigt. Der Vorbesitzer des jetzigen Eigentümers hatte mit massiven und falschen Abdichtungsmaßnamen die Kellerfeuchte bis in das EG getrieben.
In Ihrer Situation würde ich Ihnen bis auf Weiteres raten, das gesamte Mauerwerk von allen alten Anstrichen, Putzen und Betonresten zu befreien und die Feuchtigkeit durch richtiges Lüften abtrocknen zu lassen. Alle weiteren Maßnahmen können nur nach einer Beurteilung der Gesamtsituation konzipiert werden.
Die "Krotzen" = porige Basaltlava sind ein dichtes Material mit einer sehr geringen kapillaren Saugfähigkeit und einem - für Natursteine- recht hohen Dämmwert. Der Feuchtetransport wird hier bevorzugt über die Mörtelfugen geschehen, die durchaus aus Lehm oder altem Kalkmörtel mit geringem/ausgewaschenem Kalkanteil bestehen können. Die Salzbelastung tut ihr übriges durch ihre hygroskopische Wirkung. DIe Salze können aus früherer Tierhaltung stammen (Fäkalien/Schlachtungen), aber aus aus Dunggruben, alten Sickergruben (Latrinen), defekten Regen- und Abwasserleitungen (FAllrohre und Grundleitungen). Letzteres ziemlich häufig.
Nehmen Sie doch mal Kontakt zum Bau- und Energienetzwerk (BEN) Mittelrhein in Koblenz auf. Das BEN hat im letzten Jahr etliche Mustersanierungsgutachten für regionaltypische Altbauten des Kreises MYK zu sehr günstigen Konditionen gefördert. Gutachten auf dem Niveau von förderfähigen Bafa-Gebäudeenergieberatungen. Vielleicht ist dieser Topf für 2013 nochmals gefüllt worden und Sie können Ihr Haus einmal gründlich überprüfen lassen.
Ihre Anfrage an das BEN können Sie richten an Frau Renate Michel,BEN Mittelrhein e.V., August-Horch-Str. 6-8, 56070 Koblenz,**********.