Erfahrungen mit Tobolin - Horizontalsperre

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Janine

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Hallo allerseits,

ich bin ganz neu auf dieser Seite und wirklich begeistert von so viel Informationen und Fachwissen. Leider habe ich diese Seite, wie bestimmt viele andere auch, erst zu spät entdeckt und einige Fehler wurden natürlich schon gemacht. Teils aus Unwissenheit, teils aus Geldmangel und weil man nach einem Jahr Sanierung auch endlich fertig werden wollte. Nun aber mal zum eigentlichen Problem.
Vor 11 Jahren wurde das Haus von 1890 saniert. Dabei wurden die Wände mit Putz-und Mauermörtel und Rotband verputzt. Dass das nicht die richtige Entscheidung war, merken wir jetzt. Die Wand bröselt seit Jahren ab und ist bis auf eine Höhe von ca. 50 - 60 cm feucht. Es handelt sich um Streifenfundament, teilweise unterkellert. Die nassen Wände sind nicht unterkellert. Nun haben wir vor 2 Wochen Tobolin in die Wände gemacht und hoffen auf Besserung. Die Feuchtigkeit ist an einigen Stellen auch schon um 10 - 20 % auf ein Feuchte zwischen 20 - 30 % runtergegangen. Hat hier jemand Erfahrungen mit dem Zeug und muss noch weiteres beachtet werden?
Zudem die Frage wie man nun weiter vorgeht. In einem kleinen Laden, der auf Altbau- und Fachwerk Sanierung spezialisiert ist, wurde mir geraten alle Wände abzuschlagen und mit Kalk- oder Lehmputz neu zu verputzen. Muss das wirklich sein? Würde es nicht auch reichen den unteren Bereich abzuschlagen und dort mit Kalkputz neu zu verputzen? Zudem die Frage, ob Kalk- oder Lehmputz die bessere Wahl ist.
Dann zum nächsten Fehler... die Wände wurden mit Dispersionsfarbe gestrichen. Nun würde ich gerne Silikatfarbe verwenden. Muss dafür die Dispersionsfarbe runter bzw. hat Silikatfarbe den gewünschten Effekt, wenn ich sie auf die Dispersionsfarbe streiche?

Wie finde ich jemanden in meiner Nähe (Ruhrgebiet) der sich das anschauen kann? Kann auch gern was kosten. Wichtig ist mir nur, dass es jemand mit Fachwissen ist, der zudem unabhängig ist.

Vielen Dank schon mal im Voraus.

VG Janine
 
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Guten Tag,

wir sind Hersteller von Tobolin. Ich habe zufällig den Beitrag gelesen. Rufen Sie einfach bei uns an 0941 / 29020439 und fragen Sie nach mir. Ich versuche Ihre Fragen dann zu beantworten.

Mit besten Grüßen

Dr. P. Raster
 
Hallo Janine, wie sind bislang Deine Erfahrungen mit Tobolin ? Lieben Dank
 
Die Enstehung einer Feuchtebelastung sollte immer detailliert analysiert werden, bevor Maßnahmen zu Ihrer Behebung oder Handhabung entwickelt werden. Bei Ihnen scheinen eine Reihe nicht unbedingt aufeinander abgestimmter Maßnahmen ohne diese grundlegende Analyse durchgeführt worden zu sein. Die Analyse sollte immer unabhängig von der später Behebung erfolgen; der Gutachter/Analyst sollte nie Inhaber einer Firma sein, die die Maßnahme später ausführt.

Chemische Horizontalsperren sind ein Notbehelf, wenn alle anderen (mechanischen) Maßnahmen zur Bauwerksabdichtung nicht durchführbar sind. Sie setzen aber auch voraus, das das Mauerwerk kapillar in der Lage ist, diese meist bauchemisch-esoterischen Tinkturen überhaupt aufzunehmen. Dichte Wandbaustoffe wie Beton, Naturstein, Klinker- oder Vollziegel sind dazu nicht oder nur begrenzt in der Lage. Dann ist das Einbringen einer solchen chemischen Horizontalsperre teuer, aber weitgehend nutzlos.

Der später passende Putz und Anstrich müssen dann im Zusammenhang mit der Feuchtesanierung/Bauwerksabdichtung und der Einbausituation ausgewählt werden. Auch hierzu ist eine Entscheidung vor Ort nach einer Bauaufnahme erforderlich. Hinweise von Verkäufern/Handwerkern etc. die mit der Gesamtsituation nicht vertraut sind und keine ausreichenden Fachkenntnisse besitzen, sind nicht hilfreich. Ein Lehmputz wie auch ein Gipsputz sind beispielsweise bei feuchebelasteten Situation nicht verwendbar; sie verlieren ihre Standfestigkeit.

Dispersionsfarben sind in diesem Zusammenhang kontraproduktiv, da sie dampfbremsend wirken und die Feuchteverdunstung behindern. Reinsilikatfarben auf Dispersionsfarben aufzubringen ist nicht möglich. Dispersionssilikatfarben können u.U. verwendet werden, sind aber auch dampfbremsend. Wenn weiterhin eine Feuchebelastung besteht, muss zumindest im belasteten Bereich die Dispersionsfarbe entfernt werden.
 
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