Terrakottafliesen…
… wären z.B. nicht so fußkalt wie Steinzeugflisen.
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Ich hatte mal eine Werkstatt mit o.g. beschriebenem Bodenaufbau. Der Vorbesitzer warnte mich, dass ich auf jeden Fall den Boden neu machen müsse, weil von unten Wasser drückt und wegen der fehlenden Sperrschichten für feuchten Boden sorgt. Er hatte alle seine Maschinen und Ersatzteile auf Europaletten gestellt und sprach davon, dass trotzdem nach kurzer Zeit Flugrost drauf wäre und Pappkartons sich feucht und aufgeweicht anfühlen würden.
Es war allerdings im Sommer und zu dieser Zeit war der Raum absolut trocken. Der Raum war damals völlig ungeheizt, in vielen der einfachen Stahl-Fabrikfenster waren die Scheiben kaputt und eine große Doppeltür schloss nicht dicht. Vor allem aber war später an das Gebäude eine Böschung angeschüttet worden, genau an dessen Verlauf war die Wand feucht, der Putz bröselte. Ein weiterer Anbauschuppen hatte keine gescheite Dachrinne und das Regenwasser floss in Richtung Gebäudewand.
Wie dem auch sei: Nachdem ich rundherum die Wände bis zum Fundament freigelegt hatte und abtrocknen ließ, für gereglten Regenwasserabluss gesorgt hatte, die Fenster wieder dicht und den alten Ofen wieder in Betrieb nahm, kam so langsam der Spätherbst. Die undichte Doppeltür wurde einfach! verglast, entgegen eines Ratschlages packte ich das Gebäude nicht in eine schwarze Wanne, sondern ließ die Wände offen, die vormalige Böschung wurde abgestützt, lediglich der Putz wurde innen und außen ausgebessert.
Der Winter kam und es blieb trocken. Den neuen Estrich, den ich mir für das Frühjahr vorgenommen hatte, weil der Boden durch grobmotorische Nutzung und Verankerung von Maschinen viele Macken hatte konnte ich mir schenken.
Mit anderen Worten: Regenrinne war okay, wie verläuft das Wasser denn sonst an den Außenwänden des Hauses?
Entgegen anderslautenden Behauptungen ist es tatsächlich so, dass bei alten Häusern die auf dem Boden aufliegenden Balken mitunter beachtlich alt werden, 200-300 Jahre sind keine Phantasieannahmen. Ich habe selber im Münsterland (Kattenvenne, Lengerich, Roxel, Hansell) und im Emsland solche Kotten gesehen. Ich saß dort mal in einer Wohnküche, da stand ein paar Zentimeter unter den Bodendielen das Wasser. Der Besitzer, der für Ungläubige gerne mal eine lose Diele anhob, meinte, das wäre immer so gewesen. Vielleicht hatten die früher besseres Holz (Moorholz) oder Behandlungsmethoden, vielleicht ist ihm die Bude aber auch ein paar Jahre später unterm Hintern versackt, aber wir reden hier ja von Beton und nicht Kompostholz.