Kellenschnitt beim Mauern?

Diskutiere Kellenschnitt beim Mauern? im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Abend, wir haben heute angefangen offene Gefache zu vermauern. Genommen haben wir Lehmsteine mit Lehm Mörtel. Wir haben nach außen bündig...
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chris.b

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Abend,

wir haben heute angefangen offene Gefache zu vermauern. Genommen haben wir Lehmsteine mit Lehm Mörtel. Wir haben nach außen bündig gemauert, weil die Gefache am Ende mit Holz verkleidet werden.

Aber nun Frage ich mich, ob man da ggf. einen Kellenschnitt mit einarbeitet. Meines Wissens macht man das ja beim verputzen damit das arbeitende Holz den Putz nicht kaputt macht.
Oder sollte man einfach eine kleine Ecke oberflächlich leicht wegkratzen?
 
Hallo Chris,

einen Kellenschnitt macht man eigentlich nur beim Kalkputz der auf die Lehmsteine aufgeputzt wird und da zwischen Holz und Kalkputz um quasi eine Sollbruchstelle zu haben..

In deinem Fall ist das nicht notwendig, würde ich sagen.

Beste Grüße

Florian
 
Wieso eigentlich genau dann nur bei Kalk? Ist der spröder als Lehm und braucht deshalb diese Fuge?
 
Wieso eigentlich genau dann nur bei Kalk? Ist der spröder als Lehm und braucht deshalb diese Fuge?
Die Fuge ist eine Dehnfuge für das Holz/die Balken. Wird der Putz press an die Balken angeputzt, kann es passieren, dass, wenn das Holz witterungsbedingt stark quillt, es seitlich auf die Putzränder drückt und diese oder sogar die ganze Putzscheibe eines Gefaches vom Untergrund abgeschert werden und weg platzen/runter fallen.
 
Also doch unabhängig vom eingebrachten Material, aber durch offene Wettereinwirkungen.

Ich hab bei uns jetzt die oberste Fuge noch offen gelassen. Die will ich verschließen, wenn der Rest getrocknet ist, bzw. zumindest 1-2 Wochen warten, bevor die neue Fassade vor kommt.
Der Lehm selbst trocknet ja und zieht sich geringfügig zusammen. Genügt das dann als Schutz vor Rissen? Das Holz wird ja hinter der Verkleidung auch nicht mehr nass später.
 

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Der Lehm selbst trocknet ja und zieht sich geringfügig zusammen. Genügt das dann als Schutz vor Rissen?
Ja. Wobei, ein Fachwerk ist niemals völlig rissfrei, also 100% "dicht". Weil, das Holz "arbeitet" immer, egal wie alt es ist. Von daher werden sich immer an den Anschlussfugen Risse auftun. U. a. deshalb ist die Dreikantleiste im Gefach. Sie bremst und reduziert dadurch den eindringenden Wind/Luftzug. Winddicht wird eine außen holzsichtige Fachwerkwand erst durch den vollflächig aufgezogenen Innenputz. Auch wenn sie durch eine Vorhangfassade gegen Schlagregen geschützt ist. Eine Vorhangfassade ist aber nicht winddicht, im Gegenteil, sie ist ja hinterlüftet.
Es sei denn es ist hinter der Vorhangfassade eine Außendämmung montiert. Diese muss nach außen hin abgedichtet sein, eben damit keine Kaltluft in sie eindringen kann.
 
Soweit so klar, danke.
Also Lehm an sich ist etwas "reißfester" aber natürlich bilden sich hier und da auch mal Risse, logisch. Die Dreikantleisten sind dabei sicher schon sehr nützlich. Wir bauen demnächst dann eine hinterlüftete waagerechte Stülpschalung auf, wenn der Denkmalschutz dann das OK gibt.
Innen kommt natürlich dann noch ordentlich Putz drauf, damit die Gefache bündig am Holz enden und dann Dämmung und Heizung und nochmal Putz.

Kurze Exkurs Frage. Die Riegel auf dem Bild sind teilweise nur 9-10cm breit, wodurch sie selbst mit bündiger Lage nach außen, innen eben 1-2cm in der Luft hängen. Vorher waren Tonziegel verbaut die zusätzlich auf einer an den Balken genagelten Latte auflagen. Grundsätzlich sollte das aber auch so halten bzw. durch die Dreikantleisten und die Seiten ausreichend Stabilität haben.
Würdest du wieder eine Latte anbringen oder weglassen?
 
Nochmal eine Nachfrage. Kann ich Zwischenräume wie auf dem Bild zu sehen von außen einfach zum Schutz auch nur Lehm verschließen? Liegen ja dann eh hinter der Fassade und dann schützt das ja nochmal zusätzlich, oder?
 

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