Hallo Fachwerkerin,das mit den Fermacell-Platten würde ich lassen, das könnte eher als eine Baumarktlösung verbucht werden. Wenn Sie in einem Fachwerkhaus wohnen werden Sie merken, dass hier im Laufe der Jahreszeiten immer etwas Bewegung im Haus ist. Plattenwerkstoffe können die Bewegung nicht mitmachen und neigen dazu an den überspachtelten Rändern irgendwann Ihre Kanten zu zeigen.
Die vorhandene Lehmdecke ist eigentlich gar nicht so schlecht, wenn sie denn intakt ist. Man müsste aber den genauen Deckenaufbau kennen um zu einem verbesserten Aufbau etwas sagen zu können.
Zum U-Wert-Rechner schließe ich mich Herrn Kurz weitgehend an. Das Ding mag ja ganz gut funktionieren wenn man wirklich weiß was man da macht. Ich halte es aber nicht für hilfreich das Ding immer wieder anzupreisen da es auch gewisse Gefahren birgt. Rückfeuchtende Effekte, Einflüsse von Tauwasser auf benachbarte Bauteile, Hohlräume, Kondenswasser an durchdringenden Bauteilen etc. können in einem mathematischen Algorithmus nicht erfasst werden. Da bedarf es an etwas Erfahrung.
Wenn ich beispielsweise meinen Deckenaufbau hier eintippe und die neue Dämmlage mit Hanf eingebe werde ich beim herumspielen mit anderen Dämmstoffen feststellen, dass die ebenso flexible Glaswolle genauso dämmt, wobei diese doch weniger als ein drittel kostet. Kann doch dann nicht so schlecht sein?
Wenn nun unter einer solchen Decke das Bad eines 4-Personenhaushaltes liegt ist der Feuchteeintrag in die Konstruktion möglicherweise höher als im U-Wert-Rechner berücksichtigt, besonders weil die Pumahöhlenatmosphäre im Winter einer kalten Lüftung vorgezogen wird. Dann muss man vorher in der Planung sicherstellen, dass die in der Decke verbauten Materialien dies leisten.
Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer