P
Pat
Guest
Einen schönen guten Tag,
ich habe einige Fragen zum Dauerbrenner "erdberührender Fußbodenaufbau" und hoffe hier die richtigen Antworten zu finden, nachdem die Informationssuche im Netz mich mehr verwirrt als aufgeklärt hat und der vor-Ort-Besuch dreier verschiedener Fachbetriebe ebenfalls drei verschiedene Ergebnisse erbracht hat (je nachdem, aus welcher Branche die Herren stammten).
Die Situation: Altbau, Bj 1890. Es geht um ein Zimmer von 8m Tiefe (so tief ist das Haus) und 3,50m Breite. Der ursprüngliche Fußboden waren Holzdielen auf Balken in Sand, keine Bodenplatte darunter, mithin hat das Haus also vermutlich das, was man Streifenfundamente nennt.
An der vorderen (hofseitigen) Wand lag der ursprüngliche Fußboden ca 1,20 über dem Niveau unseres Hofes.
An der hinteren Wand liegt er ca 1,20 unter dem Niveau des gepflasterten Nachbarhofes. Das Haus steht also quasi "am Hang".
An der rechten Wand schließt sich das Nachbarhaus direkt an, vermutlich teilen wir uns diese Wand mit dem Nachbarn.
Die linke Wand ist die Trennwand zu Flur und Küche, am hinteren Ende der Wand befindet sich eine Tür zur Küche, am vorderen Ende eine Tür zum Flur, die beiden Türen weisen unterschiedliche Höhen auf, da der geflieste Boden von Küche und Flur durchgehend ist, jedoch ein (wohl beabsichtigtes) Gefälle zur Haustür aufweist.
Da die Holzdielen verrottet waren (10 Jahre unbewohnt) haben wir sie und die Balken, auf denen sie befestigt waren, entfernt. Zwischen und unter den Balken befand sich rötlicher Sandboden.
Balken und Sandboden waren an der vorderen Mauer (1,20 m über Hofniveau) trocken.
An der hinteren Mauer (1,20 m unter Nachbarhofniveau) waren sie feucht, auch die Wand fühlte sich in diesem Bereich feucht an, so dass wir den losen Verputz heruntergenommen haben. Darunter war eine Art Matte aus schwarzen Stäben, die mit langen Drähten an die Mauer montiert war, darunter eine Bruchsteinwand, feucht.
Da wir zunächst das Einbringen eines Estrichbodens geplant hatten, haben wir eine Fachfirma kommen lassen, zur Begutachtung und ggf. Angebotserstellung. Die Begutachtung ergab, dass der Boden an der hinteren Mauer (zum Nachbarhof) 18 cm tief ausgehoben werden sollte, an der vorderen Mauer 26 cm tief, da der neue Zimmerboden zu Küche und Flur ebenerdig werden sollte. Kostenpunkt ca 3200,- Euro für 27 qm, okay.
Wir hoben pflichtgemäß aus und fanden dabei folgendes vor:
An der vorderen, trockenen Wand (ursprüngliches Fußbodenniveau 1,20 über Hof) sind wir mit der Ausgrabung unter das normale Mauerwerk (Ziegel und Tuffsteine) gekommen, darunter besteht die Wand aus unregelmäßigen Bruchsteinen/Feldsteinen, die weiter als die "normale" Mauer ins Innere des Raumes hineinreichen. Von außen (also vom Hof aus gesehen) ist die Mauer normal glatt und verputzt, vom Boden bis zur Ausgrabungshöhe. Von außen sieht man also nicht, wo die Bruchsteinwand aufhört und die Ziegel/Tuffsteine anfangen.
An der hinteren, feuchten (mittlerweile fühlt sie sich trockener an) Wand (ursprüngliches Fußbodenniveau 1,20 unter Nachbarhof) setzt sich die Bruchsteinwand nach unten fort, dort haben wir 18 cm tief ausgegraben, wie weit die Wand noch in den Boden reicht wissen wir nicht, möchten wir auch nicht ausprobieren. Die Wand ist ca 40 cm dick (müßte ich nochmal genau messen).
An rechten Wand (zum Nachbarhaus hin) sind wir beim ausgraben auf einen Balken gestoßen, der quer unter der Wand liegt. Darauf steht die Mauer, darunter befinden sich Bruchsteine, die wir zwangsläufig auch einige Zentimeter mit ausgegraben haben, um die vom Estrichbauer gewünschte Solltiefe zu erreichen. Wie tief die Bruchsteine reichen, wissen wir nicht. Wir haben wohl das gefunden, was Streifenfundament genannt wird.
Ebenso an der linken Wand (die Trennwand zu Küche und Flur), Balken unter der Wand, darunter Bruchstein, Tiefe unbekannnt.
Beide Balken sind am hinteren Ende, wo sich die feuchte Wand zum Nachbarhof befindet, durch die Nässe arg in Mitleidenschaft gezogen, hier muss etwas passieren. Vorläufig haben wir die feuchten Enden lediglich von Verputz freigelegt.
Absage vom Estrichbauer. Neuen Estrichbauer, der liefern könnte, bis jetzt nicht gefunden.
Auftritt zweier Gußasphaltanbieter mit der Bitte um Begutachtung der Situation und ggf. Angebotserstellung. - mit dem Hintergedanken, dass Gußasphalt wegen des geringeren Feuchteeintrags in den Altbau evtl. ohnehin günstiger wäre (angesichts der ohnehin feuchtigkeitsanfälligen hinteren Wand zum Nachbarhof und der vorgefundenen Balken an der Wand unten).
Gußasphaltanbieter braucht keinen so tiefen Aushub und möchte unter dem Gußasphalt wieder verfüllen - mit Leichtbeton.
Angebot inklusive Dämmung, Feuchtigkeitssperre mit Bitumen-Schweißbahn Erika. Kostenpunkt 5200,- Euro.
Konkurrenzangebot Anbieter nummer zwo 4900,- Euro.
Eine Menge Geld für 27 qm Fußboden, von dem wir nun nicht wissen, ob dieser Aufbau angesichts der hinteren, feuchten Wand überhaupt richtig uns sinnvoll ist. Nach Aussage der Asphaltfirmen ist es selbstverständlich die beste Lösung, aber wir sind uns nicht sicher. Wenn dies tatsächlich die überlegene Lösung wäre - okay, aber wenn das fragwürdig ist, nein.
Die hintere Wand zum Hof des Nachbarn ist nach der langen Trockenheit nun mittlerweile tatsächlich etwas trockener geworden. Wenn die Regenzeit einsetzt wird sich das vermutlich wieder ändern. Wenn wir die waagerechte Dachrinne an dieser Hausseite vorher reparieren, können wir evtl. einen Teil der Feuchtigkeit verhindern, weil nicht mehr so viel Regenwasser auf das Pflaster vor der Wand tropft/läuft. Gänzlich trocken wird diese Wand sicher nie werden, weil sich eben auf der anderen Seite Erdreich mit Pflaster drauf befindet.
Die Situation stellt sich nun wie folgt dar und wirft für uns folgende Fragen auf:
Ganz offensichtlich haben wir, in Erwartung des Estrichs, rechts und links bis unter die Oberkante des Streifenfundamentes abgetragen, wie weit es noch nach unten reicht, wissen wir nicht, deshalb wollen wir auf keinen Fall weitergraben.
An der vorderen Wand haben wir eine "Bruchsteinebene" erreicht, die sich allerdings noch einen Meter bis zum Hofniveau fortsetzt. Wie weit sie danach noch in den Boden geht, wissen wir auch nicht. Ditto an der hinteren Wand.
1)
Egal ob wir nun Estrich, Leichtbeton mit Gußasphalt oder etwas anderes einbauen, ist es notwendig, vorher die Streifenfundamente/Wände (zumindest bis zur Unterkante der Balken an der rechten und linken Wand) mit einer Art Betonmäuerchen zu verstärken, damit nichts nach innen "wegrutschen" kann? Verschalung in ca 30 cm Abstand von den Wänden anbringen, darin Eisen senkrecht in den Boden treiben, mit Beton ausgießen, trocknen lassen, Verschalung obendrauf neu in 15 cm Abstand anbringen und noch einmal ausgießen? Kann man dafür normalen Estrichbeton verwenden, den es in Säcken zu kaufen gibt? Oder richten wir damit mehr Schaden an, als Gutes zu bewirken? Kann meinetwegen auch oben aus dem Fußboden rausgucken, haben wir eben einen Absatz an der Wand. Die Balken sollten wir aber vermutlich freilassen, damit sie hinter dem "Betonmäuerchen" nicht vernässen können?
Oder ist es vielleicht gar nicht nötig, weil wir so tief nun auch wieder nicht gegangen sind und eine Schicht Leichtbeton genug "Widerstand" bieten würde, um derartige Verformungen zu vermeiden?
2)
Können wir die hinteren, verfaulten Teile der waagerechten Balken Stück für Stück entfernen, so weit die Verrottung reicht, und die entstandene Lücke mit Beton ausgießen, damit die Wand obendrüber nicht mit der Zeit nachgibt? Wäre hier auch Estrichbeton (wie oben) verwendbar?
3)
Wenn ja zu beiden Schritten, wie bauen wir innerhalb dieser "Wanne" dann den Fußboden sinnvoll auf, um keinen Folgeschaden zu provozieren?
Oder, falls die "Wanne" nicht gebaut werden muss, was wäre dann am sinnvollsten und wirtschaftlichsten? Oder überhaupt am machbarsten? Das maximale Aufbaumaß inklusive Bodenbelag wären 18 cm. Einen Dielenboden könnten wir uns vorstellen, muss aber nicht sein.
Mein Mann und ich sind Mitte fünfzig und haben keine Erben, es muss also "nur noch uns aushalten" ohne dass wir im Schimmel ersticken, alles nach feuchter Erde riecht oder uns das Haus über dem Kopf zusammenfällt. Es muss nicht für die Ewigkeit gebaut werden.
4)
Und zu guter Letzt: was machen wir mit der hinteren, feuchten Bruchsteinwand zum Nachbarhof? Fugen auskratzen, mit Kalkmörtel wieder auffüllen und dann mit was verputzen? Es geistert ja immerwieder das Zauberwort "Luftkalkputz" durch die Gegend - was wohl ziemlich schwierig zu machen ist, so es denn richtig gemacht werden soll.
Der würde dann wohl auch parallel zur Wand im Wechsel feucht und trocken werden und womöglich in ein paar Jahren wieder von der Wand fallen, aber er würde die Wand selbst wohl nicht zusätzlich schädigen, indem häßliche, volumenbildende Salze entstehen, die uns die Wandsubstanz weiter zerstören.
Gibt es dazu sinnvolle Alternativen?
5)
Es soll ein Wohnraum werden und irgendwo muss ja auch ein Heizkörper hin. Wir dachten uns, sinnvollerweise einen Plattenheizkörper, mit nur einer Platte aber dann eben größerer Fläche, an genau diesen feuchtigkeitsbedrohten Teil der Wand zu hängen, damit die evtl. durchdringende Feuchtigkeit verdunstet und mit der normalen täglichen Lüftung abgelüftet werden kann. Ist der Gedankengang richtig?
Tja, und auf die Idee "einen Fachmann" (oder mehrere) zu Rate zu ziehen, der sich das ganze vor Ort ansieht und berät, eventuell sogar Arbeiten ausführt, sind wir zwar auch schon gekommen, allein, einen solchen in unserer Gegend (PLZ 67294) zu finden, der uns nicht gleich das ganze Haus komplett sanieren möchte, ist uns noch nicht gelungen. Der Auftrag beschränkt sich auf dieses eine Zimmer und ist damit wohl zu klein, um lukrativ zu sein. :-(
Ein paar klare und klärende Antworten wären in dieser Phase grade sehr, sehr hilfreich.
Mit großem Dank und herzlichem Gruß
Pat
ich habe einige Fragen zum Dauerbrenner "erdberührender Fußbodenaufbau" und hoffe hier die richtigen Antworten zu finden, nachdem die Informationssuche im Netz mich mehr verwirrt als aufgeklärt hat und der vor-Ort-Besuch dreier verschiedener Fachbetriebe ebenfalls drei verschiedene Ergebnisse erbracht hat (je nachdem, aus welcher Branche die Herren stammten).
Die Situation: Altbau, Bj 1890. Es geht um ein Zimmer von 8m Tiefe (so tief ist das Haus) und 3,50m Breite. Der ursprüngliche Fußboden waren Holzdielen auf Balken in Sand, keine Bodenplatte darunter, mithin hat das Haus also vermutlich das, was man Streifenfundamente nennt.
An der vorderen (hofseitigen) Wand lag der ursprüngliche Fußboden ca 1,20 über dem Niveau unseres Hofes.
An der hinteren Wand liegt er ca 1,20 unter dem Niveau des gepflasterten Nachbarhofes. Das Haus steht also quasi "am Hang".
An der rechten Wand schließt sich das Nachbarhaus direkt an, vermutlich teilen wir uns diese Wand mit dem Nachbarn.
Die linke Wand ist die Trennwand zu Flur und Küche, am hinteren Ende der Wand befindet sich eine Tür zur Küche, am vorderen Ende eine Tür zum Flur, die beiden Türen weisen unterschiedliche Höhen auf, da der geflieste Boden von Küche und Flur durchgehend ist, jedoch ein (wohl beabsichtigtes) Gefälle zur Haustür aufweist.
Da die Holzdielen verrottet waren (10 Jahre unbewohnt) haben wir sie und die Balken, auf denen sie befestigt waren, entfernt. Zwischen und unter den Balken befand sich rötlicher Sandboden.
Balken und Sandboden waren an der vorderen Mauer (1,20 m über Hofniveau) trocken.
An der hinteren Mauer (1,20 m unter Nachbarhofniveau) waren sie feucht, auch die Wand fühlte sich in diesem Bereich feucht an, so dass wir den losen Verputz heruntergenommen haben. Darunter war eine Art Matte aus schwarzen Stäben, die mit langen Drähten an die Mauer montiert war, darunter eine Bruchsteinwand, feucht.
Da wir zunächst das Einbringen eines Estrichbodens geplant hatten, haben wir eine Fachfirma kommen lassen, zur Begutachtung und ggf. Angebotserstellung. Die Begutachtung ergab, dass der Boden an der hinteren Mauer (zum Nachbarhof) 18 cm tief ausgehoben werden sollte, an der vorderen Mauer 26 cm tief, da der neue Zimmerboden zu Küche und Flur ebenerdig werden sollte. Kostenpunkt ca 3200,- Euro für 27 qm, okay.
Wir hoben pflichtgemäß aus und fanden dabei folgendes vor:
An der vorderen, trockenen Wand (ursprüngliches Fußbodenniveau 1,20 über Hof) sind wir mit der Ausgrabung unter das normale Mauerwerk (Ziegel und Tuffsteine) gekommen, darunter besteht die Wand aus unregelmäßigen Bruchsteinen/Feldsteinen, die weiter als die "normale" Mauer ins Innere des Raumes hineinreichen. Von außen (also vom Hof aus gesehen) ist die Mauer normal glatt und verputzt, vom Boden bis zur Ausgrabungshöhe. Von außen sieht man also nicht, wo die Bruchsteinwand aufhört und die Ziegel/Tuffsteine anfangen.
An der hinteren, feuchten (mittlerweile fühlt sie sich trockener an) Wand (ursprüngliches Fußbodenniveau 1,20 unter Nachbarhof) setzt sich die Bruchsteinwand nach unten fort, dort haben wir 18 cm tief ausgegraben, wie weit die Wand noch in den Boden reicht wissen wir nicht, möchten wir auch nicht ausprobieren. Die Wand ist ca 40 cm dick (müßte ich nochmal genau messen).
An rechten Wand (zum Nachbarhaus hin) sind wir beim ausgraben auf einen Balken gestoßen, der quer unter der Wand liegt. Darauf steht die Mauer, darunter befinden sich Bruchsteine, die wir zwangsläufig auch einige Zentimeter mit ausgegraben haben, um die vom Estrichbauer gewünschte Solltiefe zu erreichen. Wie tief die Bruchsteine reichen, wissen wir nicht. Wir haben wohl das gefunden, was Streifenfundament genannt wird.
Ebenso an der linken Wand (die Trennwand zu Küche und Flur), Balken unter der Wand, darunter Bruchstein, Tiefe unbekannnt.
Beide Balken sind am hinteren Ende, wo sich die feuchte Wand zum Nachbarhof befindet, durch die Nässe arg in Mitleidenschaft gezogen, hier muss etwas passieren. Vorläufig haben wir die feuchten Enden lediglich von Verputz freigelegt.
Absage vom Estrichbauer. Neuen Estrichbauer, der liefern könnte, bis jetzt nicht gefunden.
Auftritt zweier Gußasphaltanbieter mit der Bitte um Begutachtung der Situation und ggf. Angebotserstellung. - mit dem Hintergedanken, dass Gußasphalt wegen des geringeren Feuchteeintrags in den Altbau evtl. ohnehin günstiger wäre (angesichts der ohnehin feuchtigkeitsanfälligen hinteren Wand zum Nachbarhof und der vorgefundenen Balken an der Wand unten).
Gußasphaltanbieter braucht keinen so tiefen Aushub und möchte unter dem Gußasphalt wieder verfüllen - mit Leichtbeton.
Angebot inklusive Dämmung, Feuchtigkeitssperre mit Bitumen-Schweißbahn Erika. Kostenpunkt 5200,- Euro.
Konkurrenzangebot Anbieter nummer zwo 4900,- Euro.
Eine Menge Geld für 27 qm Fußboden, von dem wir nun nicht wissen, ob dieser Aufbau angesichts der hinteren, feuchten Wand überhaupt richtig uns sinnvoll ist. Nach Aussage der Asphaltfirmen ist es selbstverständlich die beste Lösung, aber wir sind uns nicht sicher. Wenn dies tatsächlich die überlegene Lösung wäre - okay, aber wenn das fragwürdig ist, nein.
Die hintere Wand zum Hof des Nachbarn ist nach der langen Trockenheit nun mittlerweile tatsächlich etwas trockener geworden. Wenn die Regenzeit einsetzt wird sich das vermutlich wieder ändern. Wenn wir die waagerechte Dachrinne an dieser Hausseite vorher reparieren, können wir evtl. einen Teil der Feuchtigkeit verhindern, weil nicht mehr so viel Regenwasser auf das Pflaster vor der Wand tropft/läuft. Gänzlich trocken wird diese Wand sicher nie werden, weil sich eben auf der anderen Seite Erdreich mit Pflaster drauf befindet.
Die Situation stellt sich nun wie folgt dar und wirft für uns folgende Fragen auf:
Ganz offensichtlich haben wir, in Erwartung des Estrichs, rechts und links bis unter die Oberkante des Streifenfundamentes abgetragen, wie weit es noch nach unten reicht, wissen wir nicht, deshalb wollen wir auf keinen Fall weitergraben.
An der vorderen Wand haben wir eine "Bruchsteinebene" erreicht, die sich allerdings noch einen Meter bis zum Hofniveau fortsetzt. Wie weit sie danach noch in den Boden geht, wissen wir auch nicht. Ditto an der hinteren Wand.
1)
Egal ob wir nun Estrich, Leichtbeton mit Gußasphalt oder etwas anderes einbauen, ist es notwendig, vorher die Streifenfundamente/Wände (zumindest bis zur Unterkante der Balken an der rechten und linken Wand) mit einer Art Betonmäuerchen zu verstärken, damit nichts nach innen "wegrutschen" kann? Verschalung in ca 30 cm Abstand von den Wänden anbringen, darin Eisen senkrecht in den Boden treiben, mit Beton ausgießen, trocknen lassen, Verschalung obendrauf neu in 15 cm Abstand anbringen und noch einmal ausgießen? Kann man dafür normalen Estrichbeton verwenden, den es in Säcken zu kaufen gibt? Oder richten wir damit mehr Schaden an, als Gutes zu bewirken? Kann meinetwegen auch oben aus dem Fußboden rausgucken, haben wir eben einen Absatz an der Wand. Die Balken sollten wir aber vermutlich freilassen, damit sie hinter dem "Betonmäuerchen" nicht vernässen können?
Oder ist es vielleicht gar nicht nötig, weil wir so tief nun auch wieder nicht gegangen sind und eine Schicht Leichtbeton genug "Widerstand" bieten würde, um derartige Verformungen zu vermeiden?
2)
Können wir die hinteren, verfaulten Teile der waagerechten Balken Stück für Stück entfernen, so weit die Verrottung reicht, und die entstandene Lücke mit Beton ausgießen, damit die Wand obendrüber nicht mit der Zeit nachgibt? Wäre hier auch Estrichbeton (wie oben) verwendbar?
3)
Wenn ja zu beiden Schritten, wie bauen wir innerhalb dieser "Wanne" dann den Fußboden sinnvoll auf, um keinen Folgeschaden zu provozieren?
Oder, falls die "Wanne" nicht gebaut werden muss, was wäre dann am sinnvollsten und wirtschaftlichsten? Oder überhaupt am machbarsten? Das maximale Aufbaumaß inklusive Bodenbelag wären 18 cm. Einen Dielenboden könnten wir uns vorstellen, muss aber nicht sein.
Mein Mann und ich sind Mitte fünfzig und haben keine Erben, es muss also "nur noch uns aushalten" ohne dass wir im Schimmel ersticken, alles nach feuchter Erde riecht oder uns das Haus über dem Kopf zusammenfällt. Es muss nicht für die Ewigkeit gebaut werden.
4)
Und zu guter Letzt: was machen wir mit der hinteren, feuchten Bruchsteinwand zum Nachbarhof? Fugen auskratzen, mit Kalkmörtel wieder auffüllen und dann mit was verputzen? Es geistert ja immerwieder das Zauberwort "Luftkalkputz" durch die Gegend - was wohl ziemlich schwierig zu machen ist, so es denn richtig gemacht werden soll.
Der würde dann wohl auch parallel zur Wand im Wechsel feucht und trocken werden und womöglich in ein paar Jahren wieder von der Wand fallen, aber er würde die Wand selbst wohl nicht zusätzlich schädigen, indem häßliche, volumenbildende Salze entstehen, die uns die Wandsubstanz weiter zerstören.
Gibt es dazu sinnvolle Alternativen?
5)
Es soll ein Wohnraum werden und irgendwo muss ja auch ein Heizkörper hin. Wir dachten uns, sinnvollerweise einen Plattenheizkörper, mit nur einer Platte aber dann eben größerer Fläche, an genau diesen feuchtigkeitsbedrohten Teil der Wand zu hängen, damit die evtl. durchdringende Feuchtigkeit verdunstet und mit der normalen täglichen Lüftung abgelüftet werden kann. Ist der Gedankengang richtig?
Tja, und auf die Idee "einen Fachmann" (oder mehrere) zu Rate zu ziehen, der sich das ganze vor Ort ansieht und berät, eventuell sogar Arbeiten ausführt, sind wir zwar auch schon gekommen, allein, einen solchen in unserer Gegend (PLZ 67294) zu finden, der uns nicht gleich das ganze Haus komplett sanieren möchte, ist uns noch nicht gelungen. Der Auftrag beschränkt sich auf dieses eine Zimmer und ist damit wohl zu klein, um lukrativ zu sein. :-(
Ein paar klare und klärende Antworten wären in dieser Phase grade sehr, sehr hilfreich.
Mit großem Dank und herzlichem Gruß
Pat