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MarcomitZeh
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Hallo zusammen,
ich habe schon viel auf fachwerk.de gelesen, dies ist nun meine erste eigene Anfrage – ich hoffe, ich mache alles richtig, sonst freue ich mich über einen Tip.
Wir haben vor anderhalb Jahren einen Vierseithof von 1832 gekauft und sanieren nach uns nach. In einem meiner Stallgebäude befindet sich unter einem Nebenraum ein Keller, dessen Decke marode ist und kommende Saison ersetzt werden soll – die Frage ist, wie?
Hier einige Angaben:
- Kellerraum 51,5 cm Außenwände, Ziegel+Kalkmörtel, Raummaße 310 x 788 cm
- Darüber EG-Raum, 39,5 cm Außenwände, Ziegel+Kalkmörtel, Raummaße 324 x 800 cm
- Unterstes Bauteil Kellerdecke ist ein rundherum freiliegender Stahlträger 200 x 90 mm mittig quer zur Raumachse auf ½ Stein vorgemauerten Auflagern, darüber längs zur Raumachse zwei Stahlträger 165 x 73 mm
- Die drei Felder zwischen den Längsträgern sind mit 10 cm starken Hohlraumziegeln mit Nut und Feder ohne erkennbare Armierung flach ausgemauert, darauf eine Schicht gestampfter Bauschutt mit magerem Kalkmörtel, darüber ein magerer Kalkzementestrich. Gesamthöhe Deckenaufbau 210 mm.
- Die zwei hochliegenden Kellerfenster sind seit Jahren nicht verglast, der Fußboden besteht aus gestampftem Lehm. Der Kellerraum ist sehr feucht. Der Raum darüber wurde als Technikraum benutzt, d.h. kein Feuchteeintrag auf die Kellerdecke von oben.
- Der freihängende Querträger ist insb. im Auflagerbereich nahezu komplett weggerostet. Die beiden Längsträger sind ebenfalls oben und unten stark angegriffen; die rostenden Obergurte haben den Estrich im darüberliegenden Raum aufgesprengt.
Die neue Decke soll
- ausreichend belastbar sein (ausgehend von der intensivsten Raumnutzung, die ich mir vorstellen kann, sollten 2,5 kN/m² weit mehr als genug sein, wahrscheinlich reicht auch deutlich weniger)
- wie die alte maximal 210 mm dick sein, sonst passt sie nicht mehr zwischen Kellerfenster und Eingangstür Erdgeschoss
- möglichst kostengünstig / selbermachgeeignet sein
Bisher beste Lösung war eine Ziegeleinhängdecke 18+3, das scheint mir aber Perlen vor die Säue – es soll ja kein Wohnraum werden, sondern ein Gemüsekeller mit darüberliegendem Abstellraum. Hier meine aktuellen Überlegungen:
- Austausch der bisherigen Stahlträger gegen neue Träger gleicher Dimensionierung, solide Behandlung gegen Rost
- Statt Flachsteinen (die man anscheinend leider heute nirgendwo mehr bekommt) Aufmauern einer preußischen Kappe ¼ Stein dick, Ausgießen der Zwickel mit Beton zwecks Stabilisierung/Auflager, dünner Estrich (oder gleich den Betonausguss etwas höher).
Alte Ziegel aus Rückbau sind reichlich vorhanden. Problem ist, dass ich bei Gewölbefeldern von ca. 108 cm Breite auf einen Stich von ca. 16 cm komme (anhand von Vergleichsmessungen an Bestands-Kappendecken gleicher Bauart), damit reiße ich die maximale Deckenstärke (16 cm Stich plus 6,5 cm Stein plus 2 cm Estrich.
Ein möglicher Ausweg wäre, statt zweien drei Längsträger einzubauen; die Gewölbefelder wären dann nur noch jeweils 81 cm breit und ich käme mit ca. 6 cm Stich aus, d.h. die Decke könnte sogar noch dünner werden. Allerdings muss ich dann im Bereich des Kellerzugangs Auswechslungen in den Stahlträgern einbauen, um auf die gewünschte Breite des Kellerzugangs zu kommen (100 cm).
Meine Fragen:
1. Von welcher Lebensdauer eines frei im Raum hängenden Stahlträgers in einem feuchten Keller kann ich ausgehen? Der Keller wird neu verputzt, erhält einen Fußboden aus Ziegeln im Sandbett und verglaste Fenster, die Feuchtigkeitsbelastung dürfte also zurückgehen. Die Stahlträger werden vor Einbau mit Rostschutz gestrichen und der Anstrich bei Bedarf erneuert (das schreibe ich dann meinen Kindern ins Testament).
2. Bei angenommenen zwei Längsträgern und einer Feldbreite von 108 cm: Wie flach kann ich den Stich maximal halten, was ist die Mindestwölbung?
3. Hält die zum Garten hin liegende Seitenwand (= Außenwand des Gebäudes; die andere Seitenwand geht zum nicht unterkellerten Teil des Gebäudes rüber) den Seitenschub aus, oder muss ich die Längsträger miteinander verschrauben? Wie sichere ich das letzte Gewölbefeld zur Gebäudeaußenwand hin?
4. Wie bestelle ich einen Stahlträger; muss ich abseits der Maße für den geplanten Einsatz noch auf irgendwelche Besonderheiten achten, z.B. eine bestimmte Sorte Stahl?
Vielen herzlichen Dank,
beste Grüße
Marco
ich habe schon viel auf fachwerk.de gelesen, dies ist nun meine erste eigene Anfrage – ich hoffe, ich mache alles richtig, sonst freue ich mich über einen Tip.
Wir haben vor anderhalb Jahren einen Vierseithof von 1832 gekauft und sanieren nach uns nach. In einem meiner Stallgebäude befindet sich unter einem Nebenraum ein Keller, dessen Decke marode ist und kommende Saison ersetzt werden soll – die Frage ist, wie?
Hier einige Angaben:
- Kellerraum 51,5 cm Außenwände, Ziegel+Kalkmörtel, Raummaße 310 x 788 cm
- Darüber EG-Raum, 39,5 cm Außenwände, Ziegel+Kalkmörtel, Raummaße 324 x 800 cm
- Unterstes Bauteil Kellerdecke ist ein rundherum freiliegender Stahlträger 200 x 90 mm mittig quer zur Raumachse auf ½ Stein vorgemauerten Auflagern, darüber längs zur Raumachse zwei Stahlträger 165 x 73 mm
- Die drei Felder zwischen den Längsträgern sind mit 10 cm starken Hohlraumziegeln mit Nut und Feder ohne erkennbare Armierung flach ausgemauert, darauf eine Schicht gestampfter Bauschutt mit magerem Kalkmörtel, darüber ein magerer Kalkzementestrich. Gesamthöhe Deckenaufbau 210 mm.
- Die zwei hochliegenden Kellerfenster sind seit Jahren nicht verglast, der Fußboden besteht aus gestampftem Lehm. Der Kellerraum ist sehr feucht. Der Raum darüber wurde als Technikraum benutzt, d.h. kein Feuchteeintrag auf die Kellerdecke von oben.
- Der freihängende Querträger ist insb. im Auflagerbereich nahezu komplett weggerostet. Die beiden Längsträger sind ebenfalls oben und unten stark angegriffen; die rostenden Obergurte haben den Estrich im darüberliegenden Raum aufgesprengt.
Die neue Decke soll
- ausreichend belastbar sein (ausgehend von der intensivsten Raumnutzung, die ich mir vorstellen kann, sollten 2,5 kN/m² weit mehr als genug sein, wahrscheinlich reicht auch deutlich weniger)
- wie die alte maximal 210 mm dick sein, sonst passt sie nicht mehr zwischen Kellerfenster und Eingangstür Erdgeschoss
- möglichst kostengünstig / selbermachgeeignet sein
Bisher beste Lösung war eine Ziegeleinhängdecke 18+3, das scheint mir aber Perlen vor die Säue – es soll ja kein Wohnraum werden, sondern ein Gemüsekeller mit darüberliegendem Abstellraum. Hier meine aktuellen Überlegungen:
- Austausch der bisherigen Stahlträger gegen neue Träger gleicher Dimensionierung, solide Behandlung gegen Rost
- Statt Flachsteinen (die man anscheinend leider heute nirgendwo mehr bekommt) Aufmauern einer preußischen Kappe ¼ Stein dick, Ausgießen der Zwickel mit Beton zwecks Stabilisierung/Auflager, dünner Estrich (oder gleich den Betonausguss etwas höher).
Alte Ziegel aus Rückbau sind reichlich vorhanden. Problem ist, dass ich bei Gewölbefeldern von ca. 108 cm Breite auf einen Stich von ca. 16 cm komme (anhand von Vergleichsmessungen an Bestands-Kappendecken gleicher Bauart), damit reiße ich die maximale Deckenstärke (16 cm Stich plus 6,5 cm Stein plus 2 cm Estrich.
Ein möglicher Ausweg wäre, statt zweien drei Längsträger einzubauen; die Gewölbefelder wären dann nur noch jeweils 81 cm breit und ich käme mit ca. 6 cm Stich aus, d.h. die Decke könnte sogar noch dünner werden. Allerdings muss ich dann im Bereich des Kellerzugangs Auswechslungen in den Stahlträgern einbauen, um auf die gewünschte Breite des Kellerzugangs zu kommen (100 cm).
Meine Fragen:
1. Von welcher Lebensdauer eines frei im Raum hängenden Stahlträgers in einem feuchten Keller kann ich ausgehen? Der Keller wird neu verputzt, erhält einen Fußboden aus Ziegeln im Sandbett und verglaste Fenster, die Feuchtigkeitsbelastung dürfte also zurückgehen. Die Stahlträger werden vor Einbau mit Rostschutz gestrichen und der Anstrich bei Bedarf erneuert (das schreibe ich dann meinen Kindern ins Testament).
2. Bei angenommenen zwei Längsträgern und einer Feldbreite von 108 cm: Wie flach kann ich den Stich maximal halten, was ist die Mindestwölbung?
3. Hält die zum Garten hin liegende Seitenwand (= Außenwand des Gebäudes; die andere Seitenwand geht zum nicht unterkellerten Teil des Gebäudes rüber) den Seitenschub aus, oder muss ich die Längsträger miteinander verschrauben? Wie sichere ich das letzte Gewölbefeld zur Gebäudeaußenwand hin?
4. Wie bestelle ich einen Stahlträger; muss ich abseits der Maße für den geplanten Einsatz noch auf irgendwelche Besonderheiten achten, z.B. eine bestimmte Sorte Stahl?
Vielen herzlichen Dank,
beste Grüße
Marco