Sanierung Holzbalkendecke - 2x 15mm OSB/ESB oder 1x 30mm OSB/ESB

Diskutiere Sanierung Holzbalkendecke - 2x 15mm OSB/ESB oder 1x 30mm OSB/ESB im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo zusammen, nach langem stillen mitlesen musste ich mich nun registrieren um mit euch das bessere Vorgehen direkt diskutieren zu können...
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MilaOli

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Hallo zusammen,

nach langem stillen mitlesen musste ich mich nun registrieren um mit euch das bessere Vorgehen direkt diskutieren zu können.

Wir sind gerade dabei unser Haus BJ 1905 zu sanieren. Hier geht es nun also um die Holzbalkendecke.
Die Latten waren durch und mussten ersetzt werden.
Ziel ist es nun die Statik zu verbessern und eine Fußbodenheizung auf die Holzbalkendecke zu installieren.
Die Schüttung soll erhalten bleiben.

Nach meiner Recherche im Forum und Bereich "Wissen", schwanke ich zwischen 2 Methoden:

1. Methode:
2x 15mm OSB/ESB:
  • 1. OSB direkt auf die Balken geschraubt,
  • zweite OSB/ESB versetzt aufkleben und dann mit 80mm Vollgewindeschrauben mit der 1. Platte und den Balken verbinden.
  • den unausgeglichen Boden dann mit einer Trockenschüttung ausgleichen
  • danach Trockenelement für FBH und Trockenestrich.
2. Methode:
1x 30mm OSB/ESB
  • Holzbalken durch beidseitige Lattung KVH 40x160 nivellieren,
  • 1x 30mm OSB/ESB mit 80mm Vollgewindeschrauben verschrauben
  • darauf dann Trockenelement FBH und Trockenestrich.

Beide Methoden wurden hier im Forum mehrere Male vorgeschlagen und sind so auch in den Schriften von Herrn Böttcher zu finden.
Allerdings kann ich nirgendwo die Vor- und Nachteile der jeweiligen Methode finden. Bzw. welche "besser" oder "effizienter" ist.

Ich freue mich bereits auf eure Antworten und den Austausch.

Freundliche Grüße
Oliver
 
Moin,

1. Methode:
Vorteil: 2x15mm, einmal längs, einmal quer und verklebt ist stabiler als 1x30mm OSB
Nachteil - schreibst du selbst - der Boden ist nicht ausgeglichen, was das bedeutet, hängt vom jeweiligen Zustand der Decke / Objekt ab

2. Methode:
Vorteil: der Boden ist nivelliert und gerade, die Decke schwingt durch das KVH wahrscheinlich merklich weniger (Schall), die Abstände zwischen den Balken verringern sich um jeweils 8cm (Stabilität OSB)
Nachteil - du wirst, um das KVH seitlich anlaschen zu können die Schüttung anfassen müssen, für 160x40 wahrscheinlich auch die Einschübe - das ist in der Regel ein irrer Aufwand und kommt sicherlich auf die zu bearbeitende Fläche an

Grundsätzlich halte ich, abhängig von deinen Balkenabständen 30mm OSB für ausreichend stabil, abgesehen vielleicht von geplanten Fliesenböden. Und grundsätzlich sollte man das Gewicht des Bodens im Auge behalten - Schüttung auffüllen (Schall), 30mm OSB, "TrockenFBHelement" und Trockenestricht + Belag, da kommt im Vergleich zum ursprünglichen Dielenboden einiges zusammen, was dem Statiker unter Umständen die Tränchen in die Augen treibt.

Gruß, ugly
 
Allerdings kann ich nirgendwo die Vor- und Nachteile der jeweiligen Methode finden. Bzw. welche "besser" oder "effizienter" ist.
Eine zusammenfassende Gegenüberstellung der jeweiligen Vor-und Nachteile wirst du vermutlich nirgends finden. Das wäre zu einfach.
Das heißt aber nicht, dass sie für die jeweilige Vorgehensweise nicht beschrieben wären.
Ersten kann man nicht pauschal sagen, diese oder jene Bauweise sei besser oder effizienter, es kommt auf die jeweilige/indiviudelle Situation an.
Zweitens führen viele Wege nach Rom. D. h., es gibt auch ein "sowohl als auch".

Gruß,
KH
 
Moin,

1. Methode:
Vorteil: 2x15mm, einmal längs, einmal quer und verklebt ist stabiler als 1x30mm OSB
Nachteil - schreibst du selbst - der Boden ist nicht ausgeglichen, was das bedeutet, hängt vom jeweiligen Zustand der Decke / Objekt ab

2. Methode:
Vorteil: der Boden ist nivelliert und gerade, die Decke schwingt durch das KVH wahrscheinlich merklich weniger (Schall)
Nachteil - du wirst, um das KVH seitlich anlaschen zu können die Schüttung anfassen müssen, für 160x40 wahrscheinlich auch die Einschübe - das ist in der Regel ein irrer Aufwand und kommt sicherlich auf die zu bearbeitende Fläche an

Grundsätzlich halte ich, abhängig von deinen Balkenabständen 30mm OSB für ausreichend stabil, abgesehen vielleicht von geplanten Fliesenböden. Und grundsätzlich sollte man das Gewicht des Bodens im Auge behalten - Schüttung auffüllen (Schall), 30mm OSB, "TrockenFBHelement" und Trockenestricht + Belag, da kommt im Vergleich zum ursprünglichen Dielenboden einiges zusammen, was dem Statiker unter Umständen die Tränchen in die Augen treibt.

Gruß, ugly
Man kann aber auch 1. und 2. kombinieren.
Nivellierung direkt an/auf den Deckenbalken, darauf dann 2-lagige 15er-OSB.
 
Erstmal vielen lieben Dank für die schnellen und hilfreichen Antworten.

Man kann aber auch 1. und 2. kombinieren.
Nivellierung direkt an/auf den Deckenbalken, darauf dann 2-lagige 15er-OSB.

Das hört sich tatsächlich sehr interessant an. Könnte das Beste aus beiden Welten sein. Ich mache das abhängig davon wieviel nun wirklich nivelliert werden muss.

Und grundsätzlich sollte man das Gewicht des Bodens im Auge behalten - Schüttung auffüllen (Schall), 30mm OSB, "TrockenFBHelement" und Trockenestricht + Belag, da kommt im Vergleich zum ursprünglichen Dielenboden einiges zusammen, was dem Statiker unter Umständen die Tränchen in die Augen treibt.

Das ist natürlich ein sehr valider Punkt. Ich werde den Aufbau definitiv noch einem Statiker zur Freigabe senden.
Allerdings habe ich hierzu noch eine Frage:
Wenn ich sowieso an die Schüttung muss (es rieselt leider schon durch), kann ich diese dann nicht einfach wiegen?
Meine Idee wäre das Gewicht der Schüttung um den Betrag zu reduzieren (durch eine sehr leichte Schüttung zu ergänzen), der mit dem geplanten Aufbau zusätzlich drauf kommt. Am ende wäre die Decke gleich schwer und statisch aufgebessert.
Ich hoffe ich habe mich da verständlich ausgedrückt...

Oder habe ich da einen Denkfehler?
 
Vielleicht äußert sich dazu ja noch jemand Berufeneres, aber so völlig falsch ist das meines Erachtens nach nicht.
Du kannst auch das m3-Gewicht der Schüttung und die Schütthöhe bestimmen/anpassen, dann musst du nicht so viel wiegen.
Aber unterschätze nicht die Schüttung in Bezug auf damit zusammenhängende Arbeit. Das Zeug wird definitiv mehr und mehr, wenn man es aus der Decke nimmt. Gut ist, dass man so einen richtigen Blick in die Decke werfen kann und mögliche Vorschäden erkennt, die einem sonst verborgen blieben. Balkenköpfe genau betrachten, wenn Innendämmung angedacht, entsprechende Vorkehrungen in der Decke ins Auge fassen, da kommt man sonst nie mehr ran.
 
Könnte das Beste aus beiden Welten sein.
Für mich macht das zweilagige Verlegen nur Sinn, wenn man nicht ausgleichen und die dünneren Platten "reinbiegen" will.
2x15mm, einmal längs, einmal quer und verklebt ist stabiler als 1x30mm OSB
Ist das erwiesen? Ich glaube nicht, dass der Mehraufwand gerechtfertigt ist.
Wenn man sich um die Sabilität bei einlagiger Verlegung sorgt, könnte man auch ungünstig liegende Stöße unterfüttern.
Ziel ist es nun die Statik zu verbessern
Dann besser Statiker befragen und höhere Hölzer verwenden als
Holzbalken durch beidseitige Lattung KVH 40x160 nivellieren
Wenn du z.B. 60x200mm nimmst, fällt das kostentechnisch im Hinblick auf die Gesamtmaßnahme nicht soo sehr ins Gewicht. Bringt aber in statischer und schwingungstechnischer Hinsicht (im Gegensatz zu den 40×160) eine nennenswerte Verbesserung.
 
Ist das erwiesen?
Ich habe das nicht wissenschaftlich überprüft, aber da OSB eine deutlich andere Biegesteifigkeit in Längs- als in Querrichtung hat, ergibt sich bei der Verklebung eine Art 2-lagiges OSB-Furnier. Und nein, ich würde es auch nur in Notfällen so machen. Doppelter Aufwand und in Bezug auf etwaige Demontage auch nicht das Gelbe vom Ei.
 
Ich verbaue lieber 2 x15er OSB als 1 x 30er,
erstens, weil ich so die fliegenden Stöße überbrücken kann, somit die Punktbelastung auf sie besser verteilt wird,
zweitens, vor allem aber, weil es wesentlich leichter ist die 15mm-Platten ins DG zu schleppen als die doppelt so schweren 30er, und.
drittens, weil sich 15er Platten leichter bis in den tiefsten Traufwinkel verlegen lassen, als die schweren 30er.
Wer schon mal untzer einem relativ flachen Dach (<45°) 30er Platten zwischen Dachsparren buchsierte, die auf den Deckenbalken aufstehen, weiß was ich meine...
 
Hast du abgeklärt ob die Balkenlage tragfähig genug ist für die ziemlich erhebliche zusätzliche Belastung?
Methode 1 bewirkt ja keine Verstärkung.
Die Tragschicht muß nicht derart dick sein- außer bei großen Balkenabständen
 
Was hast du überhaupt für einen Balkenabstand, dass du mit 30mm OSB kalkulierst?
Edit: Genau, Herr Teich hat´s auch erwähnt...
 
Der Balkenabstand beträgt knappe 50cm.
Ziel ist es die Decke steifer zu bekommen.
"Ein Plattenbalken für Arme" (fussboden-im-altbau-teil-3-holzbalkendecke-im-obergeschoss.pdf - Seite 11)
Aufbauhöhe haben wir mehr als genug.
 
"Ein Plattenbalken für Arme"
Das ist ein interessanter Ansatz🤔. Hierbei kann ich auch nachvollziehen, dass 2Lagen a 15mm mit einer "Deckschicht" längs zu den Balken stabiler sein sollen als eine 30mm Schicht quer.

Das spricht aber gegen eure "Methode 2", denn es kommt dabei auf einen möglichst schubsteifen Vebund zwischen Balken und OSB an. Durch die Ausgleichs"lattung" wäre der Verbund ja wieder unterbrochen. Denkbar wäre dann eher ein Ausgleich auf der Balkenoberseite und ggfs. sehr lange Vollgewindeschrauben schräg (Richtung Feldmitte) verschraubt.
 
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Thema: Sanierung Holzbalkendecke - 2x 15mm OSB/ESB oder 1x 30mm OSB/ESB
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