Welches Material Innendämmung

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Moin,

nachdem mein angefaulter Schwellbalken fachmännisch ersetzt wurde (ohne den Außenputz zu beschädigen ... Respekt!) muss der herabgeschlagene Putz (irgendein alter Kalk/Sandputz?) wieder ergänzt und eine neue Innendämmung gemacht werden. Vorher war Ständerwerk mit Rigips und Glaswolle verbaut (ja, Bausünde, ich weiß ... nicht auf meinen Mist gewachsen).

Nun versuche ich über eine bekannte Seite für die Berechnung des U-Wertes einen geeigneten Aufbau der Innendämmung zu finden ... was ich leider einfach nicht hinkriege. Egal welche Variante der Innendämmung ich nehme (z.B. Lehm und Holzfaserdämmplatten), ich erhalte immer zu hohes Tauwasser.

Mein aktueller Wandaufbau (von Außen): Vollständig mit Kalkzementputz verputztes Fachwerk (dicht) - Alter Porenbetonstein in den Gefachen - Kalk/Sand-Putz

Nur Lehmputz würde ich ja auch machen ... dämmt aber nicht genug (3 Außenwände!).

- Kann ich die abgeschlagenen Bereiche mit Lehmputz auffüllen oder muss das was ähnliches sein wie das was schon drauf ist (siehe Bild)?
- Was wäre der beste Wandaufbau für halbwegs gute Innendämmung

IMG_6771.jpg

Bin dankbar für jeden hilfreichen Beitrag.
 
Nachtrag:

nach ein wenig Einlesen bin ich aktuell bei folgendem Aufbau (ab altem Innenputz):
- Lehmunterputz (zum Auffüllen der Löcher und egalisieren für die folgende Dämmschicht)
- Holzfaserdämmplatte 60mm (würde auch 80 nehmen ... weiß aber nicht wie sinnvoll das ist)
- Lehmunterputz
- Lehmoberputz Fein

Hier stoße ich wieder auf das Feuchteproblem (siehe Bild). Als Laie kann ich das nicht beurteilen. Dieser Aufbau wird jedenfalls öfter als ideal beschrieben.

Kann dazu jemand was sagen?
 

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Egal welche Variante der Innendämmung ich nehme (z.B. Lehm und Holzfaserdämmplatten), ich erhalte immer zu hohes Tauwasser.
Belies dich bitte mal auf der Hilfeseite und im Forum des Rechners. Der Ubakus kann den Feuchtetransport im Bauteil,zwisschen den einzelnen Schichten nicht wirklich berechnen. Er gibt (zum Glück) schlechtere Werte aus als sie nachher in der Realität sind.

Mein aktueller Wandaufbau (von Außen): Vollständig mit Kalkzementputz verputztes Fachwerk (dicht) - Alter Porenbetonstein in den Gefachen - Kalk/Sand-Putz
Porenbetonsteine sind mit das Übelste was man einem Fachwerk antun kann. Einmal feucht/nass geworden, halten sie die Feuchtigkeit ewig lange. Am Besten wärs, die raus auszutauschen.

Kann ich die abgeschlagenen Bereiche mit Lehmputz auffüllen oder muss das was ähnliches sein wie das was schon drauf ist (siehe Bild)?
Wenn das was schon drauf ist tragfähig ist und nicht den Feuchtetransport unterbricht, kannst du es lassen und mit Lehmputz auffüllen. Ideal wäre das aber nicht.
Wenn die weißen Flächen Gips sind oder enthalten, müssen sie runter!
nach ein wenig Einlesen bin ich aktuell bei folgendem Aufbau (ab altem Innenputz):
- Lehmunterputz (zum Auffüllen der Löcher und egalisieren für die folgende Dämmschicht)
ok

- Holzfaserdämmplatte 60mm (würde auch 80 nehmen ... weiß aber nicht wie sinnvoll das ist)
ohne eine individuelle Berechnung max. 60 mm, Tendenz eher nur 40 mm. 80mm Dämmstärke ist in den meisten Fällen zu viel. Die Wand wird zu kalt, das Risiko das sie zu lange zu feucht ist, wird sehr hoch.

- Lehmunterputz
- Lehmoberputz Fein
ok, ok

Generell sind die Kosten für eine individuelle hygrothermische Berechnung einer Innendämmung gut angelegtes Geld. Nur so kann man die für sein Fachwerkhaus optimale Dämmstärke und somit bestmögliche Energieeinsparung ermitteln.

Gruß,
KH

PS: Kann es sein dass in deinem Anhang ein Fehler ist? Ein altes Eiche-Fachwerk in 240 x 100 mm habe ich noch nicht gesehen.
 
Das mit der Feuchtigkeit im System von Holzweichfaser und Lehm beruht auf einer Vereinfachung im verwendeten (Glaser-) Rechenverfahren. Die Feuchtigkeit wird auf die Trennschichten berechnet und in der Realität verteilt sich die Feuchtigkeit im gesamten System. Damit wird in der Praxis mehr Feuchtigkeit abgeführt als die Rechnung behauptet bzw. annimmt. Es gibt Praxistexts die dies belegen. Bei großen Dämmstärken wird jedoch vermutet, dass dieses System über die Jahre auffeuchten könnte, da mehr Feuchtigkeit eingebracht wird als über das Jahr verdunsten kann.

Deshalb wird dieses System auch bei Ubakus im Forum entsprechend unterstützt. Ich habe vor einigen Jahren auch Fachliteratur im Umfeld vom Denkmalschutz, dem Fraunhofer Institut und der Fachhochschule Rosenheim gelesen, wo sich einiges zu diesem Themenbereich auch im Internet findet.
 
Generell sind die Kosten für eine individuelle hygrothermische Berechnung einer Innendämmung gut angelegtes Geld.
Danke für die Infos. Gibts hier vielleicht jemanden der mir eine solche Berechnung machen kann? Wer kann denn so was grundsätzlich machen?
 
Wenn Dir 4 cm Innendämmung reichen - die schon viel bringen - dann benötigst Du keine Berechnung. So hat es KHH ja auch schon geschrieben.
Wenn Du 6 oder 8 dämmen willst dann sollte sich eine/ein ExpertIn das anschauen - vorallem bezogen auf die Schlagregenbelastung und auch noch ein paar anderen Details.
Bei mehr als 8 cm sollte eine Simulationsberechnung erstellt werden die im Normalfall die Energieberater machen können.
Das Glaserverfahren kann die Tauwaserberechnung bezogen auf eine Innendämmung nicht ...
 
Hallo,
ich habe noch eine Frage zu den richtigen Putzen. Ich würde gern die Produkte von Claytec verwenden (Unterputz mit Stroh fürs Auffüllen/Egalisieren, Mineral 20 zum Anbringen der Platten und als Armierungs-/Unterputz und Oberputz-Fein). Leider finde ich keinen Händler vor Ort und die Versandkosten sind zu teuer.
Vor Ort könnte ich aber Otterbein Carema Kalk-Lehmputz bekommen. Ist der auch geeignet?
 
Zitat aus der website: "CAREMA ® Kalk-Lehm-Grundputz ist ein werksgemischter Putzmörtel aus natürlichem hydraulischen Kalk nach EN 459-1, Natur-Baulehm sowie aufeinander abgestimmten Kalkbrechsanden.."
Wenn du Wert auf Lehmputz legst, ist das das falsche Produkt. Das ist ein Kalkputz mit Lehm als Zuschlagsstoff.
Ob der zum Ankleben von Dämmplatten benutzt werden kann, weiß ich nicht. Suche nach Freigaben der Dämmplatten-Hersteller für diesen Putz.....oder nach einem Händler in deiner Region, der Lehmbaustoffe von anderen Hersteller vertreibt. Z. B. von Conluto. Deren Produkte sind gleichwertig zu denen von Claytec.
 
Hi,

also ich hatte bei mir das gleiche, allerdings sind bei mir Backsteine verbaut (überall, wo der Vorbesitzer Kalksandsteine eingebaut hat, habe ich diese ersetz). Ich habe den alten Putz und sonstige Reste abgeklopft, die Balken sauber gemacht und dann 2 x 50mm Schilfmatten in Lehm gelegt. Darauf eine Wandheizung und das ganze mit Lehm verputz. Mein Haus hat aber an der Außenseite eine Hinterlüftete Holzschindelfassade da es die Schlagregenseite ist. Nach über 10 Jahre habe ich noch keine Probleme. Der Aufbau war problemlos und einfach zu erledigen.

Grüße
U.
 
Nach dem Foto zu urteilen, ist dein Ständerwerk auf von Fäulnis betroffen. Hast du die Ständer so gelassen?
 
HI, danke für den Hinweis ich hatte hier wohl genauer sein sollen . Hätte vielleicht eher schreiben sollen das wenn es keine Schlagregenseite ist er den Aufbau so machen kann. Bei eine Schlagregenseite sollte man sicherstellen das die Wandstruktur abtrocknen kann.
Grüße
 
Thema: Welches Material Innendämmung
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