@Schröters Verkieselungen
... die Frage von Ihnen Herr Schröters ist unverständlich, es scheint aber noch andere zu geben die hier eine Lehrstunde benötigen weil die Ihren Beitrag toll finden. Wer sollte ernsthaft behaupten wollen, dass „Quarzbrücken“ (Quarzbrocken?) in 2-3 Jahren zerfallen? Es ist wohl allgemein bekannt, dass unser Quarzgestein -Kies, Sand usw.- hunderte von Millionen Jahre alt ist.
Es ist auch nicht erkennbar, was das mit dem „Zerfall von „Polymerbrücken“ vernetzter Polymere zu tun haben soll. Mir scheint, dass mit quasiwissenschaftlichen Argumenten komplizierte Zusammenhänge aufgezeigt werden sollten, die es gar nicht gibt.
Die Verkieselung ist nicht kompliziert, sondern im Gegenteil sehr simpel. Eine dünne Wasserglaslösung (5-10% Natron- oder Kali-Wasserglas in 90-95% Wasser) wird in die Poren und Hohlräume des Mauerwerks injiziert. Die stark alkalisch reagierende Alkalisilikat-Lösung ist chemisch derart instabil, dass sie bereits durch das CO2 der Luft allmählich zersetzt wird. Hierbei entsteht einerseits das entsprechende Alkalicarbonat (Natrium- oder Kalium-Carbonat) und andererseits Kieselsäure. Kieselsäure ist bei pH-Werten >3 sehr unbeständig und zerfällt in der vorliegenden alkalischen Umgebung unter intermolekularer Wasserabspaltung in SiO2 (Quarz). Die Quarzteilchen besitzen nach der Ausfällung zunächst Teilchengrößen zwischen 5 und 100 nm (Nanometer = 1/1000000 Millimeter) und binden daher das umgebende Wasser in den Wandporen zu einem wässrigen Pudding. Bei weiterem Kieselsäurezerfall wachsen die Teilchen durch Aggregation bzw. Assoziation zu größeren Teilchen zusammen, die wesentlich weniger Wasser binden können. Der „Pudding“ bricht daher allmählich zusammen.
Außerdem trocknet der Pudding allmählich, von oben beginnend, aus und schrumpft damit auf ca. 5% seines Anfangsvolumens. Die Poren sind dann wieder zu 95% offen!
Wenn man bedenkt, dass die Wand-Abdichtung durch Verkieselung nur auf einer Andickung des in der Wand befindlichen Wassers beruht, damit dieses nicht mehr ungehindert in der Wand aufsteigen kann, dann muss man feststellen, dass die Wand durch Verkieseln eigentlich nie trocken wird. Vorher ist sie nass durch aufsteigende Feuchtigkeit, deshalb verkieselt man. Danach ist die Wand nass, da die Verkieselung das Wasser in der Wand festhält (als Brei), bis dieser austrocknet. Anschließend ist die Wand dann wieder durch aufsteigende Feuchtigkeit nass.
Man hat also nicht viel fertiggebracht, bis auf die Tatsache, dass man in der Wand bauschädliche Salze (die Alkalicarbonate) erzeugt hat, die dort nicht hingehören, die man aber auch nicht mehr los wird. Sicher kann man so eine Verkieselungssperre haltbarer machen indem man zusätzlich hygroskopische Salze zusetzt die dann das Wasser fester binden, aber wollen wir eigentlich nicht diese Salze aus dem Mauerwerk raus haben?
Das soll es erstmal wieder gewesen sein Herr Schröters, habe im Augenblick leider wenig freie Zeit. Ich habe aber auch mal eine Frage an Sie, habe bei der letzten Messe mit einer netten Remmers Vertreterin gesprochen, die sagte mir das man große Probleme mit den Sulfaten im Mauerwerk hat, warum? Freue mich auf Ihre Antwort.
MfG,