Ziegelfundament aus gelegten Zieglen für Gewächshaus?

Diskutiere Ziegelfundament aus gelegten Zieglen für Gewächshaus? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Ich bin gerade dabei ein Gewächshaus zu bauen und möchte das Fundament nur aus Ziegeln legen. Ist das möglich, ohne Mörtel als Fundament einfach...
Herr Teich,

jenseits der surrealen Betonallergie gings nur um mauern (von Ziegelsteinen!) mit einem Mörtel, der hält. Das kann, wie sie offenbar überlesen haben, auch ein Kalk sein. Und wenn's entsorgt wird, nach dem Modell Trümmerfrau das bisschen Mörtel von den Steinen schlagen - falls diese nicht ohnehin hinüber sind. Das Entsorgungsvolumen wächst kaum merklich, falls das Kalkaufkommen nicht ohnehin unter "Dünger" läuft.

Fundamentale Bekenntnisse helfen da nicht weiter. Gärtnerische Kenntnisse insofern, welche Basics ein Gewächshaus auszeichnen sollten, schon.

Aber Kleingärtner sind ein ganz, ganz besonderer Menschenschlag - ich weiß :)

Grüße

Thomas
 
Glashausfundament

keineswegs überlesen,
nur unter der Erde wird normaler Kalkmörtel wegfaulen und hydraulischer soll wohl nicht unbedingt genommen werden-Mörtelfreie Fundamentierung wäre dann also sinnvoller und möglich.

Die Mauer auf dem Fundament sollte ja unter Verwendung von Kalkmörtel erstellt werden wie er schrieb.
Dabei nur Ziegel lose aufeinander legen war nicht vorgesehen- das wäre nur bei größeren, schweren Gesteinsformaten möglich.
Das Gärtnern wird er dann schon hinbekommen.- dazu gebe ich keine Ratschläge.

Aber vielleicht äußert sich noch der Threadersteller- falls es ihm nicht die Sprache verschlagen hat ?

Andreas Teich
 
Fundament Glashaus -vielen Danke für die rege Disskussion

Ich bedanke mich vorab herzlichst bei Thomas und Andreas, die beide sehr interessante Sichtweisen hier geschrieben haben.

Zuersteinmal möchte ich sagen, dass dies keine Auftragsarbeit (ja, ich baue das Gewächshaus für meine Mutter) ist, sondern ich baue es für uns privat und somit gibt es auch keine Gewährleistungsansprüche o.ä. (auch nicht an jene, die Tipps in der Fachwerk.de Community geben ;-).

Ob meine Idee auch wirklich sinnvoll ist oder nicht will und kann ich ja nicht beurteilen, daher schreibe ich ja hier ins Forum und frage um eure Meinung.

Aus meiner Erfahrung mit alten Häusern ist es eben so, dass man einen normalen heutigen Maurer oder Baumeister kaum zu diesem Thema befragen kann, da sowieso alles mit Beton, Silikatputz usw... gemacht und saniert wird - wobei ich auch sagen muss, dass sich das in den letzten Jahren gebessert hat. Daher auch meine Frage hier im Forum, wo ich schon sehr tolle Threads gelesen habe.

Also die Lage ist im Südosten der Steiermark auf etwa 340 m Seehöhe und einer Frosttiefe von etwa 80 cm. Die Bodenbeschaffenheit ist Lehm, Ebenerdig und der Platz des Gewächshauses soll im Garten, umgeben von Bäumen, Sträuchern und Gebäuden sein - also, das Problem mit dem Wind sollte sich in Grenzen halten.
Da die Holzkonstruktion ja auf einem gemauerten etwa 50 cm hohen Ring der auf dem Fundament, welches auch immer, liegt, sah ich bis zu diesem Forum das Problem der Verankerung ja nicht.

Da ich das Gewächshaus zusätzlich etwa 30-50 cm tiefer in den Boden bauen will, ist die Angrifflsfläche für den Wind vielleicht auch nicht ganz so groß.

Ungeziefer aller Art hat man auch im normalen Garten - wo ja das Gewächshaus stehen soll, nur hat man im geschlopssnenen Glashaus die bessere Möglichkeiten Ungeziefer leichter zu erwischen.

Die Frage ist nur wenn ich das Fundament wirklich nur mit gelegten Ziegeln mache, sind Wurzeln udn Frost (auch wenn iich auf Frosttiefe gehe) wirklich ein Problem und beschädigen/heben das daraufliegende Mauerwerk?


Übrigens, es wird kein Wohnglashaus, kein Aufenthaltsraum, sondern ein Gewächshaus für Gemüse, Tomaten, Salat,.....
 
leider

enthielt diese Angaben nicht die Eingangsfrage, Glas und Holz könnte ebenso eine teurer "Einkauf" sein und da wäre eine stabile Gründung schon sinnvoll - wenn es dort zu Problemen kommt (Setzungen, unterschiedliche Hebungen durch Frost) dann ist die ganze wertvolle Arbeit obendrauf für die Katz - also auch eine Frage der Ökologie. Entscheiden muß das jeder für sich selber, alte Ziegel kann man durchaus legen, ein normale vermauerung mit Mörtel (Hydralisch abbinden) würde ich selber empfehlen, was Du draus machst, ist Dein persönliches Experiment. Gute Nacht !
 
Eine klassische Alternative

zu einem Steinfundament sind in den Boden eingerammte Holzpfähle. Die rotten dann zwar vor sich hin, aber je nach Holzauswahl und Oberflächenbehandlung kann das sehr lange dauern. Eiche, Lärche, und noch ein Holz, das mir jetzt nicht einfällt, halten am längsten. Tropenholz scheidet für michaus. auch ich bin ein Anhänger des ökologischen Bauens. Unter Oberflächenbehandlung verstehe ich deshalb auch nicht Gift, sondern das äußerliche Verkohlen der Pfähle.
Und wenn die Pfähle verrottet sind, sind sie Humus. Auch nicht schlecht, oder? Dann müssen halt neue reingerammt werden.
Ralph Schneidewind
 
Glashausfundament

Du meinst sicher Robinie/falsche Akazie, die die höchste Resistenzklasse der heimischen Hölzer hat, besser noch als Eiche.
Ankohlen wurde schon vor Urzeiten als Maßnahme gegen Verrottung bei Bodenkontakt angewendet.
So wird es nicht von Schädlingen und Pilzen befallen.

Man könnte einige Pfosten einschlagen, darauf einen Querbalken als Schwelle befestigen und darauf dann die Glashauskonstruktion setzen, wodurch weitere Verankerungen überflüssig wären.
Steine könnten dann immer noch dazwischen gemauert werden.
Andreas Teich
 
Robinie?

Das stimmt alles nicht 'mal annäherungsweise.

Adultes Kernholz ist Haltbarkeitsklasse 1, richtig. Juveniles Kernholz aber, also die ersten 7-15 Jahresringe des Kernes, haben nur die 4. Und das Splintholz wird so schnell zu Erde, daß man gar nicht schnell genug die Schaufel holen kann.

Nun schaue man sich das üblicherweise im GaLa - Bau verwendete Robinienholz einmal näher an und zähle die Ringe...

Eiche und Robinie haben ferner zwar schützende Gerbsäure, diese aber ist wasserlöslich und gegen Auswaschung nicht geschützt. Bei Lärche hingegen ist die gleichfalls reich und oft reicher als in Eiche vorhandene Gerbsäure besser im Holz gebunden, da Harze die Auswaschung bremsen. Ferner lassen die allgemeinen Haltbarkeitsklassen keine ausreichenden Schlußfolgerungen auf die Haltbarkeit von Holz bei Erdkontakt zu.

Zu berücksichtigen wäre auch die Überlegung, daß die feuchtwarme Gewächshausatmosphäre den Holzzerfall stark beschleunigt. Es hat seine Gründe, warum Gewächshäuser nur im Wolkenkuckucksheim mancher Märchenprinzen aus Holz sind.

Ferner sollte der gute Sohn seiner Mutter kein Gewächshaus hinstellen, nicht nagetiersicher ist. Das gegen das Durchwachsen von Wurzeln nicht geschützt ist. Weiter oben kam schon der Hinweis, daß die teuere oberirdische Konstruktion nicht auf ein eher vages Fundament gestellt werden sollte. Wer den hydraulischen Kalk später entsorgen will, kann ihn ja in der Kaffeemühle mahlen und als winterliches Streugut bereithalten. Ich verstehe den scheinökologischen Ansatz überhaupt nicht. Jeder Deutsche, auch der Fragesteller, produziert Unmengen vermeidbaren Müll, verpestet die Luft und verunreinigt das Trinkwasser. Was spricht nun tatsächlich dagegen, ein Bauwerk für jahrzehntelange Nutzung auf eine solide Basis zu stellen? Wenn unreflektierter Eigensinn an sich kein Argument ist, dann absolut NICHTS.

Grüße

Thomas

Hinweis: Man kann ein Gewächshaus auch aus reinem Eis machen. Das ist ultraökologisch, weil rückstandsfrei entsorgbar. Leider wachsen darin nur Eisblumen :)
 
@ Thomas

100 % Zustimmung, meine 2 Gewächshäuser aus Betonsteinfundament und Klinkerrollschicht steht seit etwa 20 (10 war ein Tipfehler), jedes 2. Jahr Bodenaustausch, 1x Tomate, 1x Gurke - da herrschen oft tropische Verhältnisse. Von unten Wühlmaussicher, oben Alu+Glas pflegeleicht und kein notwendiger Holzschutz - andere mussten Ihr wiederverwendetes Fensterholz schon ersetzen nach 10 Jahren.
 
Gewächshausbau

Es ist schon klar, und das weiß sicher auch der Fragesteller,
daß ein Gewächshaus mit einem Betonfundament und -mauer, wühlmaussicherem Betonboden, Alurahmenkonstruktion und Isoglas mit Alu-Dichtungsprofilen techn. Vorteile hat und länger hält.

Aber dies hier soll ja nun gerade kostengünstig und ökologisch vertretbar mit vorhandenem Material und preisgünstig gebaut werden.
Dafür gibts eben verschiedene Möglichkeiten und es läßt sich auch ein Drahtgewebe in den Boden legen zur Wühlmausabwehr und vorhandene Fenster und Klinker verwenden.

Und wenn das dann nur 10 oder 15 Jahre hält ists ja auch gut- geht dafür schnell, billig, Gemüse kann auch drin wachsen und es gibt keine dicken Betonbrocken im Untergrund.

Es will auch auch nicht jeder einen Neuwagen haben- manchmal reicht die Restaurierung eines vorhandenen Gefährtes.

Es läßt sich ja beides darstellen- die Luxus-ewig-stabil-Neumaterial- Variante und eine abgespeckte, die auf Wünsche des Fragestellers eingeht und hilft diese zu verwirklichen.

Andreas Teich
 
Ignori, Ignora...

Herr Teich, Sie nerven mit Ihrem Sülz. Irgendwie erinnert mich Ihre Herangehensweise an Pippi Langstrumpf ("Ich mal mir meine Welt, wie sie mir gefällt").

Sind Sie grundsätzlich so fest im Glauben, daß Sie gar nicht auf unpassende Argumente eingehen können?

Ich werde Ihnen meine Wühlmäuse schicken. Mäuse überzeugen mehr als Worte. Wie Sie die erkennen? Sie sind hungrig, und es sind viele.

Viel Spaß mit den possierlichen Tierchen wünscht

Thomas
 
Wühlmäuse

was nervt nicht lesen oder kommentieren-
ist ja auch an den Fragenden gerichtet und nicht an die Insider.

bei uns kommen die Wühlmäuse durch Drahtgeflecht/-gitter nicht durch- deshalb wird bei Hochbeeten von allen Gärtnern empfohlen, Drahtgitter einzulegen.

Vielleicht sind die bei Euch aus unerfindlichen Gründen anders geartet, daß die Beton zur Abwehr benötigen...

Andreas Teich
 
Dann letzmalig,

und speziell für Sie: Es geht um ein standfestes, durchwuchgeschütztes und nagetiergeschützes Fundament. Also ein geeignetes Gewächshausfundament und nicht um ein Hochbeet. Diese Zielsetzung ist mit aufeinandergelegten Ziegeln nicht erreichbar. Wohl aber dann, wenn die vorhandenen Ziegelsteine mit geeignetem Kalk- oder Zementmörtel vermörtelt werden. Dieser Vorschlag ist weder unsittlich noch unökologisch. Auch wenn das nicht in Ihre Gedankenwelt passt.

Ach, eine Frage habe ich dann doch noch an Sie: Können Sie die Strohballenbauweise auch für Gewächshausfundamente empfehlen?

Gute Nacht

Thomas
 
Arkazie

nehmen wir für die Weidepfähle. Die sind jetzt seit 17 Jahren im Boden und einwandfrei. Ich habe Sie am Montag kontrolliert. Den einzigen Pfahl, den ich ersetzt muss ist ca. 50 cm über dem Boden abgebrochen.

Liebe Grüsse
Nicole
 
Glashaus

gegen Kalkmörtel hat noch nie jemand etwas gesagt-
im Gegenteil
Nur die Betonkonstruktionen sind unnötig.

Das solltes du dem Fragesteller jetzt aber noch näher erläutern, sonst verliert so mancher jetzt den Faden....

Strohballenbau ist für die Sockelmauer bei richtiger Ausführung ebenfalls geeignet:
großer Dachüberstand
gute Drainage
Feuchtigkeitsabdichtung von unten und innen-
also kein tropisches Klima erzeugen
aber für Kakteenzucht ideal
Kalkputz innen und außen
innen evt eine dichtere Farbe als außen

Bei dem einzigen bekannten Schaden mit Termitenbefall hat sich nach Öffnung der Wände herausgestellt, daß die sich nur am verbauten Holz aber nicht am Stroh verköstigt haben.

Mäusebehausungen in fachgerecht verputzten Strohballenhäuser sind nicht bekannt, unverputztes Stroh wird aber gerne besiedelt..

Andreas Teich
 
Fundament

Hallo Andreas,
Ihre Frage ist ein typisches Beispiel dafür wie Selbstbauer versuchen im festen Glauben etwas Gutes zu tun das auch noch besser als die gängigen Bauweisen ist. Ökologisch soll es sein, billig, frei von bösen Industriebaustoffen, nach guter alter Art gebaut und zum Schluß auch noch geeignet sich von anderen Bauherren abzusetzen, also damit ein bisschen anzugeben.
Dagegen ist nichts zu sagen,aber um so etwas umsetzen zu können sollte man wissen WAS und WARUM man es tut.

Ich versuche deshalb ein paar Fakten in Ihre vagen Vorstellungen zu bringen:
Fundamente in bindigem Boden (Lehm) kann man auch ohne Beton erstellen; ein tiefer Graben senkrecht heruntergeschachtet bis in den frostfreien Bereich reicht dafür. Aufgefüllt wurde früher mit Steinpackungen in Sand, gut abgestuftenm Kiessand o.ä. Das funktioniert in bindigem, gewachsenem Boden weil solche Streifenfundamente nicht nur über die Sohlpressung sondern auch über die Mantelreibung an den Flanken Last abtragen. Warum wurden solche Fundamente überhaupt gebaut? Trockener, gewachsener Lehm kann hart wie Beton sein! Es ging um Setzungen. Bindige Böden setzen (konsolidieren) sich zeitverzögert, bei einer Kirche wäre das verheerend. Nicht bindige Böden setzen sich ohne Verzögerung.
Gemauert wurde darauf der Sockel ab dem gewachsenen Bodenbereich mit frostsicheren Steinen, vorzugsweise sauber gefügten Natursteinblöcken, gesetzt in frostsicheren hydraulischen Kalkmörtel. Natursteine deshalb weil sie kein Wasser kapillar leiten und so als Abdichtung wirken. Hydraulischer Mörtel deshalb weil er im Gegegensatz zu Luftkalkmörtel fester wird und unabhängig von der Außenluft abbindet. Ein Grund warum moderne Zemente ab dem 19.Jahrhundert entwickelt wurden war die Suche nach besseren hydraulischen Bindemitteln. Ausgangspunkt dieser Entwicklung waren antike römische Betone bzw. Zemente.
Was ist mit der Ziegelpackung?
So etwas wurde beim Bau von KELLERN als Unterlage der aufgehenden Wände eingesetzt. Mehrere Lagen hart gebrannter Klinker wurden trocken auf das Planum in einen Fundamentgraben gelegt, dann wurde gemauert. Auch hier war der Grund aufsteigende Kapillarfeuchte zu verhindern.
Als etwa ab der Mitte des 19.Jahrhunderts Abdichtungsmaterialien und Zemente auf den Markt kamen verschwanden diese Bauweisen sehr schnell. Streifenfundamente aus Stampfbeton waren, vor allem bei nichtbindigen Böden, tragfähiger und billiger, statt teurer Natursteine oder Klinker konnte mit billigem Backstein und Zementmörtel im Sockelbereich gearbeitet werden.
Es macht heute auch keinen Sinn mehr mit dem Handkarren bei Lidl vorzufahren und den Wochenendeinkauf damit zu transportieren. So ein Karren mag zwar billig sein, umweltfreundlich und aus ökologischen Materialien hergestellt aber eben nicht mehr zeitgemäß.
Dieser Rückschritt den Sie da planen bringt ihnen also keine Vorteile, höchstens um vor Freunden und Nachbarn damit anzugeben.
 
Thema: Ziegelfundament aus gelegten Zieglen für Gewächshaus?

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