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Steffi-Poss
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Hallo werte Community,
ich bin ganz neu hier und möchte daher kurz bezüglich meines Anliegens etwas weiter ausholen: Mein Mann und ich (beide um die 30) haben seitdem wir uns kennen gelernt haben vor 6-7 Jahren den Traum einen alten Bauernhof zu kaufen und zu sanieren. Wir haben beide Agrarwissenschaften studiert und wünschen uns sehr unsere Pferde am Hof zu haben. Wir haben einen 2-jährigen Sohn und er soll nicht das einzige Kind bleiben. Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin (1/2 Stelle) an der Hochschule, mein Mann Angestellter bei der Versicherung im Außendienst.
Da wir 4 Jahre erfolglos nach einem passenden Hof/Gebäude gesucht haben (da wir da finanziell auch über diese Zeit noch etwas schlechter dastanden als im Moment), haben wir vielleicht mehr als Verzweiflungstat vor genau einem Jahr ein Baugrundstück gekauft und uns wird dort nun von einer Firma ein individuelles Fachwerkhaus geplant. So richtig werde ich mit dem Gedanken aber nach wie vor nicht warm, zumal man uns aus Kostengründen eine Mineralwolldämmung für die Innenwände und das Dach empfohlen hat und außerdem auf meinen Wunsch statt Gipskarton für den Trockenbau vielleicht lieber Lehmbauplatten zu nehmen mit Unverständnis reagiert hat.
Genau jetzt läuft uns in unserem Wohnort ein 4-Seitenhof über den Weg: Haupthaus und Auszugshaus stehen unter Denkmalschutz (Baujahr irgendwas deutlich vor 1800), die beiden Scheunen nicht. Eine der Scheune ist mit Schiefer gedeckt, die drei anderen Gebäude mit Asbest. Alle vier Dächer sind dicht und mit neuen Regenrinnen versehen. Das Haupthaus hat eine Grundfläche von 180 qm, das Auszugshaus von 72, beide Scheunen jeweils 250 qm. Wir würden die Schneunen für Fahrzege (mein Mann hat mehrere Anhänger) und für die Pferde nutzen. Das ganze Grundstück hat zudem 16.000 qm, also es ist auch hinten dran ein wenig Weideland für die Pferde, welches wir bei unserem jetzigen Grundstück nicht/kaum bekommen würden, da uns kein Nachbar (wo einige selbst Pferde haben) etwas abgeben will. Das Auszugshaus ist in keinem allzu gutem Zustand, irgendwo an der grenze zwischen Sanierung und Ersatzneubau und wir würden es erstmal nur weiter sichern wollen. Das Haupthaus ist ein Wohnstallhaus, also das EG zur Hälfte Stallgebäude. Das gesamte EG ist aus Feldsteinen errichtet, drunter ein winziger Gewölbekeller. Das 1. OG ist hauptsächlich Fachwerk, die Hälfte der nach Nordwesten gehenden Seite aber gemauert (ob alt oder neu, weiß ich ehrlich grad nicht). Die restliche Fachwerkseite in einem nicht so gutem Zustand. Das Gebäude ist fast vollständig entkernt (alte Elektrik raus, Böden an den Außenseite für Einsicht geöffnet, Tapten, Deckenverkleidung und Bodenbelege (bis auf die alte Dielung natürlich) raus). Der Dachboden ist nur als Lagerraum genutzt wurden, was wir auch so lassen wöllten. Auch das EG wöllten wir nicht für Wohnzwecke ausbauen, sondern für Haustechnik, Waschküche, Diele, evtl. ein Gästezimmer mit Kamin herrichten. Den Stall würden wir aber so lassen und für Fahrräder o.ä. nutzen. Das 1. OG müsste also saniert werden, es würde ca. 170 qm Wohnfläche entstehen. Vom 1. OG und dem Dachboden sind die Innenraumbilder. Hier habe ich die besonders schlechten Stellen fotografiert.
Medienseits gibt es einen Gasanschluss, Elektrik und Telefon im Haus, keine Heizungsanlage. Abwasser muss noch ca 50m von der Straße hingelegt werden, in dem Zuge auch gleich das Trinkwasser. Bisher wurde Wasser aus dem hofeigenen Brunnen genutzt, den wir natürlich auch weiterhin nutzen würden. aber für den Notfall zumindest den Trinkwasseranschluss von den Werken da zu haben, ist ja nicht verkehrt.
Kaufpreis für alles 365.000 €
Zu teuer ist es, das steht wohl außer Frage. ich habe gerade mit einem Sachverständigen telefoniert, der sich vor 4 Monaten den Hof im Kundenauftrag angesehen hat (so lange wird es bereits für diesen Preis angeboten und ja offensichtlich ohne Erfolg). Er meint im Haupthaus ist ein aktiver Anobien-Befall, der ganz schön stark ist und er geht davon aus, dass man das Fachwerk fast komplett tauschen müsste. Hausbock-Schaden ist auch sichtbar, aber nicht mehr aktiv.
Nun habe ich mehrere Fragen an euch:
1. Sehr ihr das auch so, dass der Kaufpreis deutlich zu teuer ist?
2. Sachverständiger schätzt die Sanierungskosten grob auf 2000 €/qm Wohnfläche. Würdet ihr da mitgehen? Dazu kommen noch Dach, Außenfassade, Anschlusskosten ect., also ca. 400.000 € insgesamt und er denkt mehr als 5 - 10 % kann man nicht an Eigenleistung machen.
3. Mein Mann ist wirklich begabt beim Holzbau und hat eine komplette Werkstatteinrichtung. Zeitlich drängt uns nix, wir wohnen derzeit mietfrei und dazu fast um die Ecke. Haltet ihr die 5 - 10 % Eigenleistung für realistisch? Was kann man alles selber schaffen?
4. Morgen gehen wir nochmal mit dem Makler hin, da will ich ihn auch mit der Aussage des Sachverständigen konfrontieren. Dazu will ich natürlich selber nochmal genauer hinsehen. Als wir am Freitag das erste Mal dort waren hatte ich die verliebte rosarote Brille auf. Worauf sollte ich ganz speziell achten?
5. Was haltet ihr grob für einen Kaufpreis angemessen? Die Region ist mega beliebt, man zahlt für Bauland hier gut 150 bis 200 €/qm, 10 min. Fahrtzeit bis Dresden. Hof liegt nur 5 min Fußweg von einem Golfclub weg. Lage und Sicht sind unverbaubar.
6. Der Hof liegt in der LEADER-Förderungsregion. Kennt sich damit jemand aus, da er vielleicht selbst über LEADER schon mal ein Projekt gemacht hat?
7. Und abschließend: Haltet ihr mich (und meinen Mann) jetzt für total verrückt, dass wir den Kauf weiterhin planen? ;-)
ich bin ganz neu hier und möchte daher kurz bezüglich meines Anliegens etwas weiter ausholen: Mein Mann und ich (beide um die 30) haben seitdem wir uns kennen gelernt haben vor 6-7 Jahren den Traum einen alten Bauernhof zu kaufen und zu sanieren. Wir haben beide Agrarwissenschaften studiert und wünschen uns sehr unsere Pferde am Hof zu haben. Wir haben einen 2-jährigen Sohn und er soll nicht das einzige Kind bleiben. Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin (1/2 Stelle) an der Hochschule, mein Mann Angestellter bei der Versicherung im Außendienst.
Da wir 4 Jahre erfolglos nach einem passenden Hof/Gebäude gesucht haben (da wir da finanziell auch über diese Zeit noch etwas schlechter dastanden als im Moment), haben wir vielleicht mehr als Verzweiflungstat vor genau einem Jahr ein Baugrundstück gekauft und uns wird dort nun von einer Firma ein individuelles Fachwerkhaus geplant. So richtig werde ich mit dem Gedanken aber nach wie vor nicht warm, zumal man uns aus Kostengründen eine Mineralwolldämmung für die Innenwände und das Dach empfohlen hat und außerdem auf meinen Wunsch statt Gipskarton für den Trockenbau vielleicht lieber Lehmbauplatten zu nehmen mit Unverständnis reagiert hat.
Genau jetzt läuft uns in unserem Wohnort ein 4-Seitenhof über den Weg: Haupthaus und Auszugshaus stehen unter Denkmalschutz (Baujahr irgendwas deutlich vor 1800), die beiden Scheunen nicht. Eine der Scheune ist mit Schiefer gedeckt, die drei anderen Gebäude mit Asbest. Alle vier Dächer sind dicht und mit neuen Regenrinnen versehen. Das Haupthaus hat eine Grundfläche von 180 qm, das Auszugshaus von 72, beide Scheunen jeweils 250 qm. Wir würden die Schneunen für Fahrzege (mein Mann hat mehrere Anhänger) und für die Pferde nutzen. Das ganze Grundstück hat zudem 16.000 qm, also es ist auch hinten dran ein wenig Weideland für die Pferde, welches wir bei unserem jetzigen Grundstück nicht/kaum bekommen würden, da uns kein Nachbar (wo einige selbst Pferde haben) etwas abgeben will. Das Auszugshaus ist in keinem allzu gutem Zustand, irgendwo an der grenze zwischen Sanierung und Ersatzneubau und wir würden es erstmal nur weiter sichern wollen. Das Haupthaus ist ein Wohnstallhaus, also das EG zur Hälfte Stallgebäude. Das gesamte EG ist aus Feldsteinen errichtet, drunter ein winziger Gewölbekeller. Das 1. OG ist hauptsächlich Fachwerk, die Hälfte der nach Nordwesten gehenden Seite aber gemauert (ob alt oder neu, weiß ich ehrlich grad nicht). Die restliche Fachwerkseite in einem nicht so gutem Zustand. Das Gebäude ist fast vollständig entkernt (alte Elektrik raus, Böden an den Außenseite für Einsicht geöffnet, Tapten, Deckenverkleidung und Bodenbelege (bis auf die alte Dielung natürlich) raus). Der Dachboden ist nur als Lagerraum genutzt wurden, was wir auch so lassen wöllten. Auch das EG wöllten wir nicht für Wohnzwecke ausbauen, sondern für Haustechnik, Waschküche, Diele, evtl. ein Gästezimmer mit Kamin herrichten. Den Stall würden wir aber so lassen und für Fahrräder o.ä. nutzen. Das 1. OG müsste also saniert werden, es würde ca. 170 qm Wohnfläche entstehen. Vom 1. OG und dem Dachboden sind die Innenraumbilder. Hier habe ich die besonders schlechten Stellen fotografiert.
Medienseits gibt es einen Gasanschluss, Elektrik und Telefon im Haus, keine Heizungsanlage. Abwasser muss noch ca 50m von der Straße hingelegt werden, in dem Zuge auch gleich das Trinkwasser. Bisher wurde Wasser aus dem hofeigenen Brunnen genutzt, den wir natürlich auch weiterhin nutzen würden. aber für den Notfall zumindest den Trinkwasseranschluss von den Werken da zu haben, ist ja nicht verkehrt.
Kaufpreis für alles 365.000 €
Zu teuer ist es, das steht wohl außer Frage. ich habe gerade mit einem Sachverständigen telefoniert, der sich vor 4 Monaten den Hof im Kundenauftrag angesehen hat (so lange wird es bereits für diesen Preis angeboten und ja offensichtlich ohne Erfolg). Er meint im Haupthaus ist ein aktiver Anobien-Befall, der ganz schön stark ist und er geht davon aus, dass man das Fachwerk fast komplett tauschen müsste. Hausbock-Schaden ist auch sichtbar, aber nicht mehr aktiv.
Nun habe ich mehrere Fragen an euch:
1. Sehr ihr das auch so, dass der Kaufpreis deutlich zu teuer ist?
2. Sachverständiger schätzt die Sanierungskosten grob auf 2000 €/qm Wohnfläche. Würdet ihr da mitgehen? Dazu kommen noch Dach, Außenfassade, Anschlusskosten ect., also ca. 400.000 € insgesamt und er denkt mehr als 5 - 10 % kann man nicht an Eigenleistung machen.
3. Mein Mann ist wirklich begabt beim Holzbau und hat eine komplette Werkstatteinrichtung. Zeitlich drängt uns nix, wir wohnen derzeit mietfrei und dazu fast um die Ecke. Haltet ihr die 5 - 10 % Eigenleistung für realistisch? Was kann man alles selber schaffen?
4. Morgen gehen wir nochmal mit dem Makler hin, da will ich ihn auch mit der Aussage des Sachverständigen konfrontieren. Dazu will ich natürlich selber nochmal genauer hinsehen. Als wir am Freitag das erste Mal dort waren hatte ich die verliebte rosarote Brille auf. Worauf sollte ich ganz speziell achten?
5. Was haltet ihr grob für einen Kaufpreis angemessen? Die Region ist mega beliebt, man zahlt für Bauland hier gut 150 bis 200 €/qm, 10 min. Fahrtzeit bis Dresden. Hof liegt nur 5 min Fußweg von einem Golfclub weg. Lage und Sicht sind unverbaubar.
6. Der Hof liegt in der LEADER-Förderungsregion. Kennt sich damit jemand aus, da er vielleicht selbst über LEADER schon mal ein Projekt gemacht hat?
7. Und abschließend: Haltet ihr mich (und meinen Mann) jetzt für total verrückt, dass wir den Kauf weiterhin planen? ;-)