Sorry, da habe ich wohl nicht alle Buchstaben mitgetippt. Natürlich Angelika Ruh. Aber egal, lesen Sie die Infomappe. Wenn Herr Kornmayer so charmant auf Zeit hinweist meint er damit die vielen Diskusionen über die eine oder andere Meinung hier im Forum zu der einen oder anderen Methode. Machen Sie sich aber einfach selbst ein Bild. Hier ein Auszug zum Salpeter aus der Infomappe:
Wie jeder, der eine nasse Kellerwand hat, weiß, entstehen auf der Wand immer wieder weiße, lose Ablagerungen, die im Volksmund Salpeter genannt werden. Die Ablagerungen sind natürlich keine Salpeter-, sondern Kalk-Ausblühungen.
Warum die Ausblühungen als Salpeter bezeichnet werden, soll auch kurz erklärt werden.
Im Preußenreich, welches große Mengen Schießpulver benötigte, wurden dementsprechend große Mengen an Salpeter, dem Hauptbestandteil des Schwarzpulvers, benötigt. Da es in Preußen keine Salpeter-Lager-stätten gab, musste Salpeter aus dem Ausland eingeführt werden, was in Kriegszeiten schwierig und zudem teuer war.
Ein findiger Allchimist hatte nun bemerkt, dass Mauern, die aus Kalksteinen (Kalk-Bruchstein) gemauert waren, beim Begießen mit Jauche, nach einigen Tagen weiße Ausblühungen zeigten. Er stellte fest, dass diese Ausblühungen aus Kalksalpeter bestanden, den man mit Kalisalzen in Kalisalpeter -wie gesagt, Hauptbestandteil des Schwarzpulvers- umwandeln konnte.
Da die Kalkausblühungen an nassen Wänden ein ähnliches Aussehen haben, wie die Ausblühungen der Salpeter-Gewinnungswände, war in der damaligen Zeit klar, dass alles Salpeter war, was aus einer Wand ausblühte, obwohl alle Versuche scheiterten, aus dem „Salpeter“ normaler nasser Wände Schießpulver herzustellen.
Wie kommen nun die Kalkausblühungen auf die Wand?
Das in die Wand eindringende Wasser löst bei seinem kapillaren Transport geringe Mengen Kalk aus dem Mauermörtel, der ja aus einem Gemisch von Kalk und Sand besteht, auf. Die Kapillaren transportieren das Kalkwasser an die Maueroberfläche, wo das Wasser verdunstet und den Kalk als feine, weiße Ablagerung zurücklässt. Ein Vorgang, der aus Tropfsteinhöhlen bekannt ist.
Die auf den Kellerboden rieselnden Kalkausblühungen sind aber nicht nur lästig, weil man sie ständig auf kehren muss, sondern zeigen dem Fachmann, dass das Mauerwerk einem langsamen, aber ständigen Verfall ausgesetzt ist. Der Kalk stammt nämlich aus dem Mörtel, in dem der Kalk als Bindemittel für den Sand dient. Wenn nun ständig Kalk aus dem Mörtel aufgelöst und wegtransportiert wird, dann wird der Mörtel immer binde-mittelärmer und verliert an Festigkeit. Außerdem werden die Mörtelporen durch den Kalkverlust immer größer. Durch die größeren Poren erhöht sich die Geschwindigkeit des Wassertransports. Durch den steigenden Wassertransport wird mehr Kalk aufgelöst, was zu noch größeren Poren und noch größerem Wassertransport führt. Vorgänge, die von Tag zu Tag schneller und größer werden.
Eines Tages ist dann der Mörtel so geschwächt, dass seine Druckfestigkeit nicht mehr ausreicht und er das Gewicht des Hauses nicht mehr tragen kann. Die Fugen werden zusammengedrückt und die Steine verlieren ihren Halt. Der Fachmann nennt diesen Vorgang „Baufälligkeit durch Mörtelkompression“. Das Haus ist dann nicht mehr zu retten.
Bei Häusern, die achtzig Jahre oder älter sind, muss man den ständigen Wassertransport, durch die Erstellung von Sperren, abstellen, wenn man die Bausubstanz noch länger erhalten will.