Da ich nebenberuflich auch noch Botaniker bin, muss ich diesmal Thomas Böhme Unrecht geben.
Die von Dir abgebildeten Mauerspaltenpflanzen (Mauerrauten-Farn, Mauerpfeffer und vermutlich eine Hauswurz) wachsen nur in Felsspalten und an Mauern, die eine gewisse Menge Niederschlagswasser erhalten und auch einen minimalen Wurzelraum in den Fugen bieten. An Hauswänden passen sie nicht, hingegen zu Böschungsmauern und dergleichen.
Den Klimaschutz-Effekt (gemeint ist derjenige auf das Haus, also Witterungsschutz, Dämmwirkung wegen Aufbau eines Luftpolsters und Abhalten von Wind) leisten nur kletternde Pflanzen; in unseren Breitengraden gibt es als Selbstklimmer davon eigentlich nur zwei: Efeu und wilden Wein - der aber nicht wintergrün ist.
Gesunde Bruchsteinmauern leben auf der Schlagregenseite unter Efeu wesentlich länger als am Wetter. Marode werden unter dem Efeu auch nicht besser, aber dafür kann die Pflanze nichts.
Dass man Kletterpflanzen ab und zu mit der Schere im Zaum halten muss, ist bekannt; das gilt aber für ziemlich alles, was im Garten wächst.
Man muss Efeuwände nicht mögen, aber dass diese Pflanze Wände zerstört ist pauschal schlicht falsch.
Zum Thema Glyphosat bzw. Round-Up: Es gibt Fälle, wo die gezielte und wohldosierte Anwendung des Mittels viel Arbeit und Mühe erspart, z.B. zum Abtöten von hartnäckigen Gehölz-Wurzelstöcken in Mauerspalten, wo man sie nicht ausreissen kann. Die leider übliche Anwendung nach dem Giesskannenprinzip (viel hilft viel) ist generell falsch und unnötig - und vielenorts verboten, nur hält sich keiner dran.