Re: Re: Nachfrage 3
Danke für die schnelle Antwort, Karl-Heinz.
„Was meinst du mit LLS400?“
Damit meine ich sie Hanf-Lehm-Schüttung von Hanffaser Uckermark, siehe
https://www.hanffaser.de/uckermark/index.php/produkte/lls-wanddaemmung
„Wo kommt denn in deinem Fall der kalte Luftstrom her?“
Nun, meine Antwort bezieht sich
a) die Kellerdecke
b) auf die Decke zwischen EG und OG.
c) auf die Oberste Geschossdecke zum Kaltdach
a) Ist eine Betondecke über einem passiv beheizten (Abwärme der Heizung hält Keller auf ca. 13 Grad). Das Außemauerwerk scheint zweischalig zu sein, den unter dem entnommenen Dielenboden im Wohnzimmer EG fand ich eckige Löcher in der Wand. In einigen steckten Holzklötzchen. Durch die freien strömte kalte Luft ein, die unter dem Dielenboden für Fußkälte sorgte - trotz 3 Schichten (Teppich auf Verlegeplatten auf Dielen). Nachdem ich die Löcher verschlossen hatte, wurde es nicht mehr so kalt. Der Fußboden wurde noch nicht wieder aufgebaut.
b+c) Beides sind Holzbalkendecken mit Lehmgefachen auf Basis von Fehlböden. Das Dach ist ein Satteldach, dessen Traufe die Decke zwischen EG und OG ist. Jede Dachseite hat eine Gaube (jeweils nach Norden und Süden). Die Rahmen der Gauben stehen der Holzdecke EG/OG. Die Glauben schließen nicht bündig mit der Außenwand des EG ab sondern stehen etwa 30-50 cm zurück. Der Raum dazwischen ist von jeweils 2 Ziegelreihen überdeckt.
Ich lebe in dem Raum, der die Gaube zur Südseite ist. Als es wieder kalt wurde, wunderte ich mich, warum der Fußboden (Teppich auf 10er Verlegeplatten auf 22er Fichtendielen) immer kälter wurde, obwohl ich heize. Da ich immer wieder Mäuse im Haus habe und weiß, wo sie reinkommen, habe ich die 2 Ziegelreihen vor der Gaube aufgemacht und konnte sehen, dass zwischen der Fußpfette und dem Deckengebälk der Lehm in den Gefachen 4-6 cm tiefer liegt und total brüchig ist (Fugen bis zu 5 mm). Die kalte Luft strömte also unter der Fußpfette ein und verteilt sich im ganzen Haus in der Decke EG/OG.
Neben jeder Gaube befinden sich gemauerte Drempelwände mit Abstand von ca 50-70 cm zur Aufkante. Auch diese stehen auf Balken, unter denen der Lehm eingesackt ist und die Luft schön einströmen kann. Das sind auch die Wege der Mäuse, die sich durch den brüchigen Lehm Wege gesucht haben und an Stellen, wo auch der Fehlboden durchdrungen wurde in den Raum zwischen den Heraklithplatten (Decke des Raumes darunter) und den Fehlböden aufhalten.
Als Akutmaßnahme habe ich den Hohlraum unter den Gaubenaußenwand mit STEICOflex verschlossen. So ist erstmal die kalte Unterströmung unter meinem bewohnten Raum unterbrochen.
Bei der OG-Decke verhält es sich ähnlich, nur das die kalte Luft aus allen Richtungen zwischen den Dielen und dem zerbrochenen Lehm in den Gefachen eindringt und so die warme Luft, die in dem Hohlraum zwischen Heraklith und Fehlböden steht (durch Heizen von unten) wieder aussaugt.
Die Decke über der derzeit bewohnten Gaube habe ich inzwischen wie folgt bearbeitet:
1. Gefache entleert
2. Sämtliche Spalte, durch die Luft und Mäuse eindringen könnten, mit Stopfhanf verschlossen
3. Fehlböden wiederhergestellt aus alten, entnommenen Dielen, so dass der Fehlboden nun eben und geschlossen ist
4. Übergangsweise 2 Lagen STEICOflex aufgelegt
Die Hauptfächer der OG liegt ca. 20 höher als ein Teil des Gaubendaches. Um mir einen Eindruck über den Zustand dieser Gefache zu machen, habe ich einen Teil der Dielen aufgenommen und finde das gleiche Bild - Einsackungen um 1-2 cm und starke Fraktion.
Da es jetzt wieder kälter wird, will ich wenigstens über dem bewohnten Raum die Decke mit Matten belegen, um den Luftzug zu unterbrechen.
Da die nur Provisorien sind und ich schon weiß, dass ich nach dem Winter den gesamten Dachboden auslegen will, frage ich jetzt schon, wie ich die eingesunkenen Lehmfüllungen im ganzen Haus so auffüllen kann, dass ich möglichst kein Wasser verwenden muss und mir das Füllmaterial nicht durch die Risse wegläuft.
Die Deckenbereiche in den Außenbereichen, also vor den Drempelwänden sollen von oben verschlossen werden, damit keine Nager eindringen können.
Es sind insgesamt mehrere Baustellen, an denen sich aber immer dasselbe Problem offenbart. In einem großen Raum im EG ist die Heraklithebene an mehreren Stellen zerstört (große Löcher). Hier hatten die Vorbesitzer Durchbrüche für Leitungen gemacht und nur grob oder garnicht verschlossen. Da strömt ebenfalls kalte Luft von außen ein. Da bleibt mit wohl nichts übrig als die gesamte Ebene anzunehmen und neu aufzubauen. Der Putz wurde schon damals abgeschlagen, um eine hässliche Panele dranzunageln.
Ich weiß, das ist viel Text, aber kürzer kann ich nicht machen, um es nachvollziehbar darzustellen.
Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass ich einige 90 Liter-Wannen alten Wandputz habe, denn ich ungern kostenpflichtig entsorgen möchte. Eine Teilmenge enthält auch Dispersionsfarbanteile. Die Menge ohne diese Verunreinigung könnte ich in der allergrößten Not noch auf der Wiese verteilen. Den Teil mit Farbpigmenten möchte ich aber nicht auf die Wiese bringen. Dieses Material würde ich gern wenn irgend möglich als Füllmaterial verbringen. Das würde mir aber ohne Wasser und Bindemittel durch die Risse verschwinden.
Danke fürs Lesen.
Gruß,
Max