Fassade
Lehmputz ist nach den Regeln der Technik ein Innenputz und sollte im Außenbereich nur dort eingesetzt werden, wo technisch gesichert ist, dass es nicht gegen das Bauteil regnen kann. Allein der Umstand, dass man meint, es habe da noch nie ernsthaft dran geregnet, reicht nicht aus. Also bei entsprechenden Dachüberständen, Schleppdächer oder Ähnlichem kann man das tun. Dass Lehmputz historisch durchaus als Außenputz verwendet wurde und mit diversen Mitteln auch relativ solide gegen Schlagregen gesichert wurde steht außer Frage und kann, meist aus denkmalpflegerischen Gründen, auch heute noch unter bestimmten Umständen so angewendet werden. Grundsätzlich sollte man aber, so man die Möglichkeit hat, Außenputze auf Lehmuntergründen aus einem geeigneten Luft- oder Sumpfkalmörtel herstellen. Da nicht jeder in der Lage ist, und das auch nicht sein muss, einen entsprechenden Mörtel selbst zu mischen, gibt es im Fachhandel seit vielen Jahren sehr gut geeignete und speziell dafür hergestellte Fertigmischungen. Auf jeden Fall müssen diese Putze frei von jeglicher Art von Zement oder anderen hydraulischen Bindemitteln sein. Empfehlung: gräfix 61 Haar-Kalk Grob + gräfix 61 Kalk-Dünnschichtputz fein + gräfix Kalkfarbe oder vergleichbare Systeme von z.B. Schäfer Krusemark, Hessler, Otterbein usw.
Zum Putzaufbau auf Lehmstaken / -wickeln am Besten mal nachlesen beim Hersteller, z.B. GRÄFIX oder CLAYTEC Thema Fachwerksanierung.
Frohes Schaffen und gutes Gelingen wünscht Andreas Wugk