Fußboden ohne Keller auf Lehmboden

Diskutiere Fußboden ohne Keller auf Lehmboden im Forum Fachwerkkonstruktion im Bereich - Hallo... Beim Durchlesen der bisherigen Beiträge zum Bodenaufbau auf Lehmboden im Altbau ist mir was aufgefallen: Es wird gern Beton eingebaut...
Sorry Patrick, den Vergleich Bodenplatte = Kochtopfdeckel hast du angefangen... da konnte ich mir den Rest nicht verkneifen. ;-).

Die eigentliche Frage ist doch: Erhöht sich unter einer dichten Bodenplatte die Feuchtigkeit?
Egal ob durch Kondensation oder natürlichem Feuchteausgleich.
Denn wenn dem so ist, ist wohl logischerweise auch die Feuchtigkeit an den Fundamenten höher, so dass von diesen auch mehr Feuchtigkeit aufgenommen werden kann.
Das das ganze sehr Komplex ist und von vielen Einflüssen wie z.B. der kapillaren Leitfähigkeit / der Beschaffenheit des Baugrunds, Grundwasserspiegel usw. abhängt steht wohl hier auch außer Frage.

@ Thomas: Abdichtungsverweigerer bin ich doch keiner. :)
Wenn dann sollte es aber doch richtig gemacht werden.
Einfach mal eine Betonplatte in ein mehrere Hundert Jahre altes Haus gießen ist für mich genauso ein Kompromiss wie ein offen gestalteter Aufbau. Welches der bessere ist muss jeder selbst entscheiden. Ich mochte hier ja niemandem die Kompetenz absprechen. Ich habe lediglich meine persönliche Erfahrung zum Ausdruck gebracht, wonach unter entsprechenden Umständen eindeutig die Feuchtebelastung in den Wänden zugenommen hat. Und das zählt im Zweifel mehr für mich als graue Theorie.
Im übrigen sollte derjenige der hier so großzügig Beiträge als regelwiedrig anklickt doch einfach nochmal genau die Forumsregeln lesen. Denn die markierten Beiträge sind für mich weder rassistisch noch sexistisch noch stark beleidigend. Und da steht nicht der Beitrag gefällt mir nicht oder entspricht nicht meinen Vorstellungen.
Diesen Klick sollte man meiner Meinung nach mit etwas mehr bedacht auswählen...

Ich denke wir können hier doch durchaus kontrovers diskutieren ohne ausfallend und beleidigend zu werden.
Denn ich mochte auf einem evtl. Fachwerk.de Treffen auch allen noch in die Augen schauen können und auch mal ein Gläschen Bier zusammen trinken.

Viele Grüße
Mathias
 
Betreffs "Abdichtungsverweigerer"

Das war nur der Versuch, die Sache etwas kürzer darzustellen. Auch Wehrdienstverweigerer sind ja keinesfalls schlechte Menschen, oft sogar deren Gegenteil.

Einem Fachwerktreffen immer zugeneigt

Thomas
 
Ich hab's versucht, bin aber nicht mit den Zähnen an meinen Allerwertesten gekommen...

Was Maik jetzt wohl macht? Genug Stoff zum Grübeln hat er ja...

Gruß Patrick.

P.S.: Gegen das Radon aus dem Erdreich hilft der Beton in jedem Falle...
 
Radon aus dem Erdreich?

Patrick da möchte ich an Deinen Beitrag anknüpfen.
Sollte eine Belastung vorliegen, würde eine radondichte Folie(nicht alle Folien sind gasdicht) unter dem Betonboden Milderung schaffen.
Die Anschlüsse zu Wänden, Ecken, weil Altbau, sind sicher nicht ganz so einfach.Auch Beton, entsprechend seiner Zuschlagstoffe, könnte, und nochmal, könnte eine Quelle sein.

Grüße

Mladen
 
@Mladen Klepac

das isnteressiert mich jetzt aber brennend: Eine nicht gasdichte, aber radondichte Folie?
 
wie denn nun?

nach allem was ich bisher gelesen habe (auch in anderen Forumsbeiträgen) vermisse ich bisher das WIE um einen offenen Bodenaufbau zu ermöglichen.

Ich bin gerade auch dabei den für mich richtigen Bodenaufbau zu wählen.
Es handelt sich um einen Altbau und nicht um einen Neubau.
Ich bin der Meinung, dass in einem Neubau bei dem noch besser auf die Anschlussdetails geachtet werden kann, eine richtig ausgeführte Horizontalsperre und eine Bodenplatte (Beton) mit Dampfsperre, die wiederum mit der Horizontalsperre verklebt wird, durchaus Sinn macht.

ABER: Ich habe ein altes Haus und keine Horizontalsperre (und will auch keine).
Aus diesem Grund habe ich mich für einen "offenen" Bodenaufbau entschlossen.
Nur kann mir bisher auch niemand verlässlich sagen wie das funktioniert.
Sicher, unten kapillarbrechende Kiesschicht, Lagerhölzer und Holzdielen.
Aber wie sieht es denn mit einer Dämmung aus?
Auch diese nimmt ja die Feuchtigkeit auf, weshalb sie zwischen den Lagerhölzern ja auch keinen Sinn macht (Will ja nicht die Feuchte in den Lagerhölzern).

Also mich würde eben folgende Frage brennend interessieren:
Wie realisiere ich einen "offenen" Bodenaufbau zum Erdreich, so dass er auch dauerhaft funktioniert???

viele Grüße
Chris
 
Da ich mich auch immer noch wehre an Wunder zu glauben, bin ich auf Antworten gespannt

Evtl. könnte ja noch ein Wunder geschehen. Vielleicht ein Faschingswunder.
.
Was soll das eigentlich bedeuten "offener" Bodenaufbau?
Für was und wegen was?
Soll offen - dampf durchlässig bedeuten?
 
ja soll

ja das soll diffusionsoffen bedeuten. Löcher im Boden sind zwar auch offen, aber die hab ich nicht so gerne (könnte man ja reinfallen) ;-).
 
Verarbeitung...

Ach Ja, Schaumglasschotter lässt sich im übrigem wie normaler Schotter verarbeiten, lediglich muss ein Textilvlies als "Rieselschutz" für evtl. Feinplanum verlegt werden. Gute Verdichtung mit einer Rüttelplatte ist wichtig. Danach verschiedenste Aufbauvarianten möglich.

Obige Links habe ich auf die Schnelle gefunden, wobei das IGB Forum meiner Meinung nach besonderst Informativ ist...
Es gibt noch wesentlich mehr Infos im Netz. Wer Suchet der findet :)

Viele Grüße
Mathias
 
Kalkestrich

@Mathias
Danke für die Antwort.
Was halten Sie von einem Kalkestrich, vielleicht auch einem Kork-Kalkestrich?
Und darauf dann wieder weiter mit Holzlager und Dielenboden...
 
Jetzt kommt es noch darauf an - wie die Nutzung sein sollte..

Je offener der Belag - sprich dampfdurchlässiger - um so eher geeignet Schwammerl oder auch Schimmelpilze zu züchten.
Wenn das das Ziel ist, ist "offener" natürlich besser!
.
Ansonsten lese ich hier nur widersprüchliche Angaben.
Mit der eigentlichen Frage, hat dies doch überhaupt nichts mehr zu tun.
 
@ Christian

Die Frage zum Kalkestrich geb ich mal an Mladen weiter.

Welcher Aufbau für Sie der richtige ist kann wohl nur vor Ort / unter Berücksichtigung Ihrer Individuellen Situation getroffen werden.

Die Frage nach den Nutzungsbedingungen / Vorstellungen wird hier wohl auch erstrangig sein.

Von organischen Bestandteilen (Holzboden) im nicht abgesperrten Bodenaufbau würde ich im Zweifelsfall Abstand halten

Viele Grüße
 
@Fred Heim

wenn Sie die Folien separieren können, tun Sie es einfach.
Meine Fähigkeiten sehe ich in einem anderem Bereich.

Grüße

Mladen
 
Die Frage zum Kalkestrich

Hallo allerseits,

den kalkestrich, so wie wir ihn herstellen, haben wir im Altbau, Neubau, auf Naturboden, Schotter, Betonboden, Korkplatten, Überschwemmungsgebiet; hauptsächlich im Erdgeschoss und Keller auch im Obergeschoss oder auch als Sockel für Öfen.
Ja genaau, auch schon in einem Hochhaus! Mitten in München:)) 5te 6te Etage,...:)) über einer Tankstelle haHa.Ein Albtraum das sag`ich Euch.
Die Stärke war meistens 9 bis 15cm aber auch schon 25cm.
Das Bindemittel ist Sumpfkalk oder Kalkhydrat oder beides zusammen, ohne Zement ohne Trass.Gröbstkorn meistens 16 mm.
Erdfeucht eingebracht, gestampft, mit Holzbrett gescheibt.

Solchen Bodenaufbau darf es auch geben finde ich.

Hast du aber solch einen Kalkestrich, sollte der Putz kein "Plastikputz" sein.

Auf Schaumglasschotter habe ich noch nie einen Kalkestrich eingebracht.

Viele Grüße

Mladen
 
@Mladen Klepac

das kann ich eben nicht, der Hinweis kam von ihnen. Ich hatte gehofft etwas dazu zu lernen.
Also brauche ich gegen das Radonproblem, dass bekanntlich in Fachwerkhäusern ohne feste Bodenplatte höher ist, doch wieder Beton.

beste Grüße
Fred
 
@Fred Heim

Zumindestens in NRW ist die Radonbelastung doch ein lokal begrenztes Problem,
belastete Kellerräume kann man auch gezielt belüften, um eine Anreicherung zu vermeiden.

Wenn man konsequent ist, müsste man nicht nur den Lehmboden abdecken,
sondern auch gleich die Gefache aus Lehm entfernen.....

Viele Grüße,
Philipp Kawalek
 
@Fred Heim

Hallo Fred,

Das Thema Radioaktivität wird erst seit weniger Jahre immer aktueller. So diskutiert man die bestehenden Grenzwerte für Neubauten zu senken. Niemand hat ausgelernt.
Durch Gespräche der letzten Jahre, auch mit Bauherschaften die sich mit diesem Thema intensiver beschäftigt hatten, haben wir gelernt, dass Kalk (sage jetzt einfach mal "reiner Kalk") als Putz oder Estrich, ein guter Baustoff ist um Radioaktivität zu mindern. Darum wurde z.B. oft nach einem Kalkestrich auf Beton verlangt. Wir verzichten auch gänzlich auf Vulkanerde oder Trass um die Werte auf das Minimum zu begrenzen.
Was die Folien betrifft,
http://www.behoff.de/behoff/Sammlung_files/dissertation.pdf
vielleicht interessant.
Mein Gebiet ist es wie gesagt nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Mladen
 
@Mladen Klepac

Auf jeden Fall wird es in den letzten Jahren auch bei offiziellen Stellen stärker beachtet. Baubiologen beschäftigen sich schon seit 30 Jahren mit diesem Thema.
Eigentlich war dieses Thema auch nicht Bestandteil der Frage. Ich hatte mich nur über die beschriebene Folie gewundert. Die Dssertation werde ich mir jedenfalls mal genauer ansehen und mit den Informationen vergleichen, die mir bereits vorliegen.

Besten Dank, Gruß Fred
 
Missverständins?

sorry wenn ich mich einmische aber ich glaube bezüglich der Folie liegt ein Missverständnis vor.
Mladen hatte geschrieben:
"...Sollte eine Belastung vorliegen, würde eine radondichte Folie(nicht alle Folien sind gasdicht)..."
das bedeutet in meinen Augen ja nur, dass es auch Folien gibt, die nicht gasdicht sind und damit auch Radon nicht aufhalten können.
Er schreibt also nicht von einer "...nicht gasdichte, aber radondichte Folie?..."

Grüße
Chris
 
Thema: Fußboden ohne Keller auf Lehmboden
Zurück
Oben