Die Luftschlösser des Konrad Fischer
Ich habe mir mal den Spaß erlaubt, basierend auf den Angaben von Hr. Fischers Seite mal eine vereinfachte Wärmebedarfsrechnung des OGs in Schloss Veitshöchheim mit einem EnEV-Programm durchzuführen, das ist eigentlich problemlos möglich:
Fenster Einfachverglasung U-Wert 5,2 / Flächen West/Ost 50qm/Nord/Süd 15qm
Gebäudeabmessung gemittelt 12m x 55m,
Geschosshöhe 5 m
Wandstärke 55 cm
Grundfläche 660 qm
Holzbalkendecke mit U=0,9,
Temperaturverlauf zum Monatsbilanzverfahren :
mittl. Temperatur Würzburg Okt-April: 9,4/4,1/1,0/-0,4/1,0/4,6/8,7
Vorgabe: Temperatur sinkt niemals unter 7 Grad, und wird immer 5 Grad über Außentemperatur gehalten,
Wärmeverluste durch Decke zum EG keine (da von dort eher zugeheizt wird)
Luftwechsel nach DIN 0,5
Wärmebrücken pauschal
Es ergibt sich jeweils ein jährlicher Heizwärmebedarf (Qh):
a) bei einer Wand mit U=1,14 ergibt sich Qh = 22,9 kWh
b) bei Verwendung der Meierschen "Keff"-Werte von Herrn Fischer Qh = 11,9kWh
Anmerkung: Die Wärmeverluste werden ganz wesentlich durch die Lüftungsverluste beeinflusst, da hift auch kein Kf.
Ergebnis:
Es ergibt sich beim realen Verbrauch fast exakt der Wert der EnEV-Berechnung - Gratulation, Herr Fischer, Punktlandung nach EnEV, Bruchlandung nach Kf-Meier.
Wie von mir bei grobem Überschlag schon richtig vermutet: die von Herr Fischer als Wärmebedarf errechneten 85,8kWh sind eine Luftnummer, demnach genauso die Ersparnis von 70%, und gar das Erreichen der meierschen "Keff"-Werte.
Und Gott sei Dank, Herr Fischer, haben sie sich selbst nicht ganz getraut, wie nachzulesen, und haben ordentliche Sicherheiten eingebaut (Stichwort "Faktor 2", siehe oben) sonst hätten sie ihre Berufshaftpflicht in Anspruch nehmen müssen.
Sie können gerne Ihre Gegenrechnung aufmachen, Herr Fischer, ich fordere andere Forumsteilnehmer ausdrücklich auf, meine Rechnung zu überprüfen. Die Fensterflächen sind eine Abschätzung, ebenso der vereinfachte Grundriss. Dass ich mich deswegen um rd. 400% verrechnet haben sollte, halte ich für ausgeschlossen.
Tobias Kleinert