Holzbalkendecke - Erneuerung der Schüttung

Diskutiere Holzbalkendecke - Erneuerung der Schüttung im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, wir sind gerade dabei in unserem Haus (ca. 1950) die Holzbalkendecke im 1. OG zu sanieren. D.h. nivellieren, neuer tragfähiger Boden...
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Kalidali

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Hallo,

wir sind gerade dabei in unserem Haus (ca. 1950) die Holzbalkendecke im 1. OG zu sanieren. D.h. nivellieren, neuer tragfähiger Boden darauf installieren (wahrscheinlich ESB Platten), etc.
Wir haben jetzt die alten Dielen rausgeschnitten und die dünne Schicht Sand und Bauschutt abgefegt. Darunter kam eine Lehm-Stroh-Mischung zum Vorschein (sie ist schon etwas rissig und bröckelig). Diese haben wir jetzt an einer Stelle sanft geöffnet, um zu schauen was darunter liegt. Darunter befindet sich ein Fehlboden mit alten Brettern die nicht wirklich dicht aneinander liegen und damit Fugen bilden. Unter dem Fehlboden liegen Strohmatten und eine Schicht Putz darunter (das bildet die Decke vom EG).

Jetzt meine Frage bzgl. der Schüttung die wir neu einbringen wollen. Da haben wir uns schon für Zellulose entschieden wegen der relativ guten Wärmedämmung und der guten Schallisolierung.
Würde es Sinn machen das Lehm-Stroh-Gemisch zu entfernen, einen Rieselschutz auf den alten Fehlboden zu legen und dann komplett alles mit Zelluloseschüttung auszufüllen, oder sollten wir das Lehm-Stroh-Gemisch drin lassen und einfach darauf die neue Schüttung aufbringen.

Uns geht es hauptsächlich darum eine gute Schallisolierung zu erreichen, weil man das Laufen und die Schwingungen vom 1. OG im EG deutlich spürt. Was wäre da eure Empfehlung?
 
Wenn du Schwingungen verhindern willst, brauchst du Gewicht in der Decke, daher würde ich den Lehm in der Decke belassen.
Wie groß ist denn der Raum wo du den neuen Boden legen willst.
Für die Lärmminderung braucht du entweder eine Trittschalldämmung im neuen Bodenaufbau oder eine abgehängte Decke im Raum darunter.
 
Der Raum den wir grad sanieren ist ca. 10m² groß. Mit Lehm-Stroh-Mischung gibt es einen Raum von ca. 5cm Höhe auf ganzer Breite auszufüllen. Ohne Lehm sind es ca. 10cm Höhe. Der Raum ist 3,2m breit. Die Balken haben einen Abstand von ca. 60cm.

Die Zelluloseschüttung hätte einen Verdichtungsgrad von ca. 45kg/m³. Insgesamt haben wir 7 Zwischenräume auszufüllen, wäre dann also:
  • Mit Lehm -> ca. 30,5kg Schüttung + Gewicht Lehm
  • Ohne Lehm -> ca. 68kg Schüttung
ca. 70kg zwischen den Balken wäre ja schon ordentlich Gewicht. Die Verdichtung kann maximal 60kg/m³ betragen, dann wären es ohne Lehm schon ca. 90kg. Reicht das nicht aus?
Selbst mit dem Lehm und Sand schwingen die Balken sehr stark aktuell.

Interessanterweise findet man halt auch ganz viele Aufbauweisen die z.B. nur Steinwollematten in die Zwischenräume klemmen und dann den tragfähigen Boden drüberlegen. Andere Machen eine Kombination aus Lehm + Dämmschüttung obendrauf und wieder andere machen nur eine kleine Schicht Dämmschüttung unter den Fehlboden und dann eine gebundene (Zement-) Schüttung zwischen die Balken.
 
Wenn du Schwingungen verhindern willst, brauchst du Gewicht in der Decke,
Und/oder eine statische Ertüchtigung der Balken.
Würde es Sinn machen das Lehm-Stroh-Gemisch zu entfernen,
Nein. Und der Sand + Schutt lagen da nicht ohne Grund.
für Zellulose entschieden wegen der relativ guten Wärmedämmung und
Braucht ihr denn Wärmedämmung?
Unter dem Fehlboden liegen Strohmatten und eine Schicht Putz darunter (das bildet die Decke vom EG).
Dann ist das kein Fehlboden.
 
Und/oder eine statische Ertüchtigung der Balken.
Das haben wir ohnehin vor. Bei jedem Balken links und rechts eine ca. 3cm starke Bohle dranschrauben. Dient dann gleichzeitig zur Nivellierung. Und dafür müsste der Lehm sowieso vorerst mal raus.

Würde es hier bei nem Balkenabstand von ca. 60cm was bringen Querstreben mit einzubauen?

Und der Sand + Schutt lagen da nicht ohne Grund.
Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus Not oder Sparmaßnahmen. Die getroffenen Sparmaßnahmen sieht man auch an sehr vielen anderen Stellen.

Braucht ihr denn Wärmedämmung?
Nicht wirklich. Das EG ist auf 20°C beheizt inkl. abgehängter Decke. Der gewünschte Effekt wäre ein leicht warmer Boden (was das Holz und der Dämmstoff eben hergeben). Mit zu viel Leerraum bzw. Schüttungen die nicht gut Wärme speichern, hätten wir die Befürchtung dass der Zwischenraum des Bodens durch die kalten Außenwände runtergekühlt wird. und man dann evtl. trotz Heizung kalte Füße hat.
Ich nehme mal mit beheiztem EG ist das aber kein Szenario das passieren kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Schall ist weniger die Schüttung das Problem, sondern die Balken. Der Schall läuft über die Balken unten angenagelten und verputzten Schilfmatten durch die Decke.
 
Beim Schall ist weniger die Schüttung das Problem, sondern die Balken. Der Schall läuft über die Balken unten angenagelten und verputzten Schilfmatten durch die Decke.
D.h. eine gute Entkopplung des tragfähigen Bodens zu den Balken ist der wichtigere Teil. Da gibt es diverse Filz-/Hanfstreifen oder aus sonstigen Materialien, die dann auf dem Balken aufliegen.
 
Bei jedem Balken links und rechts eine ca. 3cm starke Bohle dranschrauben.
Das geht natürlich schlecht ohne Ausbau des Lehmverstrichs.
Zwar sind 3,2m keine große Spannweite, 3cm Brettle sind aber schon sehr sparsam.

Würde es hier bei nem Balkenabstand von ca. 60cm was bringen Querstreben mit einzubauen?
Nein. Was soll das überhaupt sein?

Benutz doch mal die Suche im Forum. Das Thema gabs hier schon sehr oft.
 
Thema: Holzbalkendecke - Erneuerung der Schüttung
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